Search Camp Episode 58: Das SEO-Kamingespräch – Quo Vadis, SEO?

9. Oktober 2018 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

In dieser Episode geht es um das große Thema SEO: Wo entwickelt sich Google hin? Über welche Themen sollten sich SEOs viel mehr Gedanken machen? Was würdest Du anders machen, wenn Du John Mueller wärst? Diese und weitere Fragen klärt Markus Hövener mit seinem Gast Marco Janck (SEO CAMPIXX, Sumago).

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Shownotes:

Transcript:

Moin und herzlich willkommen zu Search Camp, dem Online-Marketing-Podcast. Mein Name ist Markus Hövener und für die heutige Folge habe ich mein übliches Büro verlassen, mein Podcast Studio. Ich hatte die Gelegenheit den Marco Janck am Rande eines Events zu treffen und wir haben uns sehr früh morgens in einem Hotelzimmer getroffen und haben dann für euch diesen Podcast aufgenommen. Wer Marco kennt, weiß, diese Folge ist etwas länger. Es geht um Themen wie, wo geht eigentlich SEO hin in den nächsten Jahren? Da könnt ihr drauf gespannt sein und gleich geht’s los.

Markus Hövener: Ja, da sind wir doch wie versprochen. Eine große Ehre für mich auf jeden Fall. Ich habe Marco Janck bei mir. Ich weiß, dass da 103,4 Prozent von euch da draußen ihn sowieso schon kennen, aber sag trotzdem mal eben, wer du bist.

Marco Janck: Hallo erstmal. Schön, dass ich in dem Podcast sein kann. Marco Janck, 49 Jahre, verheiratet, einen Sohn, aus dem Gröbsten raus, 18 ist er. Ich habe eine Agentur, wir sind zurzeit auf dem Gehaltzettel noch 15 Mann. Kann ich nachher vielleicht noch ein bisschen was zu sagen, also im Kernteam 12. Wir machen SEO, Content Marketing und die CAMPIXX eben auch, wer die da draußen kennt. Sonst bin ich so sehr vielseitig getrieben, sehr vielschichtig getrieben, aber alles im Thema Marketing und Online-Marketing.

Markus Hövener: Und natürlich auch Podcast-Urgestein.

Marco Janck: Ja. Hat sich so ergeben. Mittlerweile hatte der nicht mehr den Stellenwert. Podcast ist megaattraktiv zwar, ein Mega-Buzz, aber so, ich glaube da ändert sich ein bisschen was auch in der Herangehensweise, wie ich an Podcast rangehe, weil du halt sehr stark erschlagen wirst von diesem Unterhaltungszeug und da fehlt mir einfach die mediale Reichweite. Also in Teilen macht das nicht so viel Spaß oder man muss es so fokussieren, dass es für einen Spaß macht und da bin ich so dabei mich gerade zu motivieren dauerhaft.

Markus Hövener: Viele Sachen sehe sich auch selber so als Einzelgesprächstherapie.

Marco Janck: Bei mir noch mehr, ich spreche ja sowieso nur mit mir.

Markus Hövener: Genau. Ich habe es oft, wenn ich einen Podcast aufnehme, das ist wirklich so, ich muss mich hinsetzen, ich mache mir Gedanken und oft ist es dann auch dann durchdringst du etwas noch mehr als es sonst war.

Marco Janck: Es ist einfach nochmal, wenn du es aussprichst, ist es nochmal eine andere Gedankenebene und bei mir ist es auch so, dass wenn ich mich mittwochs hinsetze relativ zeitnah zu der Veröffentlichung des Podcast, dass ich mir dann bestimmte Sachen wirklich von der Seele auch rede. Ich kann dann auch gar nicht aufhören, ich muss dann alles das, was da draufsteht, muss ich auch loswerden, damit ich sage, okay, das ist abgehakt. Das ist so, zumindest im großen Teil meines RAM-Speichers, irgendwie so drin für eine gewisse Halbwertszeit und dann ist auch wieder gut, dann reicht es für 14 Tage, aber ist so eine Form der Identifikation mit Themen sicherlich.

Markus Hövener: Jetzt müssen wir hier diesen Podcast mit Leben füllen. Ich habe hier ein paar Fragen aufgeschrieben, aber wir haben natürlich auf Facebook auch gefragt, ob jemand Fragen hat. Es kamen natürlich auch Fragen rein und eine, die natürlich immer wahnsinnig schwer zu beantworten ist, das wissen wir alle, aber wo steht SEO in 5 Jahren? Was meinst du?

Marco Janck: Das ist eine schwere Frage. Mein Charakter ist so, ich war ja früher mal Beamter, das heißt ich bin sehr sicherheitsgetrieben. Ich habe irgendwann mal gesagt auch, ich will eigentlich immer so weit in die Zukunft gucken, dass ich meiner Familie nie erzählen muss, die Entscheidung vom Polizisten zum SEO war falsch. Deswegen bin ich auch sehr sicherheitsgetrieben und ich guck schon, 5 Jahre ist vielleicht doch ein bisschen weit voraus, aber ich gucke schon sehr stark in die Zukunft. Also ich glaube, dass es deutlich visueller wird, das ist zumindest meine Vision. Ich glaube jetzt nicht an diese Themen von SEO ist tot, da bin ich genau gegenteiliger Meinung. Ich war jetzt im Frühjahr bei der South by Southwest und da ist Thema SEO so groß wie noch nie gewesen, weil die Leute in den anderen Feldern megagesättigt sind anscheinend und jetzt wieder nach so einer sicheren Bank suchen und da kommen so diese alten Themen wieder hoch wie irgendwie so Retro von Schuhen oder von Mode. Irgendwie kommt SEO jetzt wieder hoch, habe ich das Gefühl, weil das hat immer mal funktioniert, das ist so der sichere Hafen. Deswegen glaube ich an SEO schon noch, aber ob SEO in 5 Jahren noch das ist, was es jetzt ist, das wage ich so ein bisschen zu bezweifeln. Es gibt halt so viele Ebenen irgendwie. Du kannst die ganzen Online-Marketing-Themen aus vielen Seiten betrachten und von vielen Seiten angehen. Ich glaube, Content Marketing als Thema ist so das Paradebeispiel dafür, dass jeder aus seiner Urdisziplin faktisch jetzt das Thema beleuchten kann, also Content Marketing, und jeder hat irgendwie Recht und alles gehört auch irgendwie dazu. Ich glaube, es wird das große Spiel werden, dieses große Orchester mit der großen Unbekannten, was Google daraus macht. Irgendwie bin ich immer wieder, ich erwische mich die letzten Jahre immer dabei, dass ich irgendwie denke, was soll so als Nächstes kommen, probiere das so auszuschmücken für die nächsten 5 Jahre eben auch, und dann überraschen sie mich doch wieder, weil sie irgendwie wieder eine Denke haben, die doch irgendwie nochmal anders ist. Also die Updates, wenn ich jetzt mal ein bisschen zurückrudere, Panda, Pinguin, würde ich lügen, wenn ich sagen würde, ich habe die vorausgesehen. Ich hätte denen eigentlich nicht zugetraut in dem Moment, dass die so weit sind und die kamen trotzdem. Die scheinen immer irgendwie noch was in der Pipeline zu haben, was die ganze Sache wirklich “besser” macht, wobei besser würde ich jetzt in Anführungsstrichen sehen, weil ja …

Markus Hövener: Im Schnitt wird es halt besser.

Marco Janck: Ja genau. Also so Metaebenen-Themen wie, wie komme ich jetzt auf meiner Bubble raus und so, ich glaube, das werden noch Mega-Sachen sein für die Zukunft und vielleicht wird sich das auch in der Vision auch mehr dahinentwickeln, dass wir entweder Teil von dem System werden im Online-Marketing, noch viel mehr und getrieben werden oder dass Google uns auch dahinpeitscht, dass wir Seiten bauen, die massiv uns raus aus der Bubble holen. Weil das könnte ja auch eine Antwort sein und im Urkern glaube ich schon noch daran, dass Google dieses don’t be evil ernstmeint, auch wenn das natürlich jetzt immer so verwässert wird, aber ich glaube, die wollen wirklich für den User das Beste.

Markus Hövener: Sie haben es ja auch rausgestrichen aus dem Motto. Also don’t be evil steht irgendwie nicht mehr drin.

Marco Janck: Naja sie, natürlich, aber es ist ja so der Kern. Ist ja ein Wertesystem von den Menschen, die Google mal gebaut haben und ich glaube, da ist das tief verwurzelt. Wenn man so die Geschichte sich anguckt auch von diesen ganzen Silicon Valley Jüngern, Burning Man et cetera, LSD Partys und so, die haben mal einen gewissen Wertekern erzeugt. Und wenn du Milliardär bist, glaube ich, wird der dann teilweise ein bisschen abgebaut, aber auch in Teilen noch härter, weil du dich auf deine Werte konzentrierst. Also um auf deine Frage zurückzukommen, ich weiß das nicht so richtig. Ich glaube, wir werden viel medialer arbeiten müssen und da weiß ich auch gar nicht, was unsere Agenturgrößen für eine Rolle spielen. Da ist eigentlich viel wichtiger für mich, ob wir von den großen abgefrühstückt werden, die Content-Maschinen, die es da draußen gibt, oder ob wir noch unsere Position finden für Search und wie Search überhaupt aussieht. Ich habe jetzt in meinem letzten Podcast so ein bisschen was darüber erzählt, wie ich mir die Startseite von Google in der Zukunft vorstelle. Das ist eher so eine Vision. Also ich stelle es mir als Grid-System vor und das ist eher so eine Vision, dass die ganzen Verticals untereinander total spielen auf einer Startseite und wo wir dann in den Verticals uns aufstellen mit den Agenturen, ich glaube, alles kann man bespielen, wenn man hier so 360 Grad Agentur sein will, aber ich glaube, das ist auch schwierig, weil ich glaube, das schafft ja in Wirklichkeit keiner. Das ist ja nur eine Werbebotschaft.

Markus Hövener: Ich frage mich halt auch immer so, vorausgucken, wenn man sich jetzt anschaut wie sich Google verändert, ob es jemals so sein wird, dass es keine 10 Suchergebnisse mehr gibt? Im Moment ist es eigentlich auch schon nicht so, weil irgendwie alles bunt und Karussell hier und Knowledge Graph da, aber wir sind alle so wahnsinnig dran gewohnt, dass es 10 Suchergebnisse gibt, ob sich da auch mal irgendwas tut, dadurch, dass Google vielleicht einfach mehr Informationen hat, ob sie das Ganze noch, ob sie es einfach mal komplett ummodeln und du sagst, okay, wir können vielleicht auch irgendwann keine Rankings mehr messen. Sehe ich aber ehrlichgesagt auch nicht, weil auch die Nutzer haben sich dran gewöhnt an das System und Google sagt ja, folge dem Nutzer und deswegen sehe ich das eigentlich ganz unkritisch. Ich finde, das Ganze hat auch so eine philosophische Frage, nämlich ich habe oft so im Gespräch mit Kunden, dass sie sagen, hey, warum steht der eigentlich vorne und ich nicht? Und ich denke so, ja, es gibt auch keinen richtig. Also wer ist für Sneaker Shop auf Platz 1? Ist das ein Zalando, weil er einfach viel Schuhe und viel Mode hat oder ist das der fokussierte Sneaker Shop aus deiner Nähe oder ist es der größte Sneaker Shop, den es online gibt? Da hat Google halt irgendwie ein Modell und vielleicht ändern sie das in 2 Jahren wieder komplett und irgendwann werden alle Brands wieder nach oben gespült oder irgendwann wird local alles nach oben gespült. Da können wir halt echt nicht reingucken.

Marco Janck: Ich glaube, dass ein großer Weg noch uns erwarten wird in der Verbindung zwischen online und offline. Ich glaube, diese Weltenverbindung, die wird noch sehr massiv kommen. Also diese ganzen Geschichten wie Nest Rauchmelder, wo irgendwie die ganzen Aluhelmtypen irgendwie sagen, die wollen eigentlich nur sehen, was in deiner Wohnung los ist. In Teilen glaube ich natürlich daran und wenn man sieht wie WLAN sich zum Beispiel entwickelt hat, dass du in Räumen ausfiltern kannst, wer sich wo bewegt, wie du sehen kannst wie in Geschäften sich Leute bewegen, wie du eben auch tracken kannst mit allen Chips, die es da draußen gibt, wann du jetzt reinkommst, also wenn die Customer Journey am Ende online startet und im Laden abgeschlossen wird, ich glaube, diese Felder werden in Search auch massiv einzahlen. Es gibt ja auch sehr viele Läden, die schon faktisch nur noch im Laden beraten, aber das Bestellsystem dann auch online abwickeln. Also ich glaube, da könnte es auch hingehen, dass irgendwie zumindest ein Denkmodell davon ist, dass wir uns vielmehr darauf einstellen müssen uns auch mit der Offline-Welt zu beschäftigen, um Search überhaupt noch gewährleisten zu können in dem gesamten Spiel. Und dann glaube ich, wäre es aber auch so das Ziel, weil eigentlich kann es nur zusammen funktionieren. Wir haben ja jahrelang eigentlich oder jahrzehntelang online so alleine betrachtet, aber ich glaube, das gehört alles zusammen, das ist eine Welt, ein Erlebnis und wir müssen das schaffen irgendwie das zu verbinden von Search in Richtung offline und aber auch andersrum. Wenn ich aber, dich eingeschlossen irgendwie, wenn wir unsere Kunden sehen, die sind so ellenweit davon entfernt von diesem Thema, dann sind wir wieder philosophisch, wo endet der deutsche Mittelstand? Die Frage stelle ich mir eigentlich immer mehr. Zurzeit glaube ich, ist das so ein Markt, da müssen wir uns keine Sorgen machen, wirtschaftlich brummt es. Ich bin sowieso eher ein Verfechter davon zu sagen, okay, wenn der erste wirtschaftliche Einbruch kommt, dann ist eigentlich erst unsere Stunde als SEO Agentur irgendwie und dann schlägt die erst, weil oft höre ich jetzt irgendwie die Meinungen von Geschäftsführern oder Entscheidern …

Markus Hövener: Es läuft so gut, ne.

Marco Janck: es läuft gut und ich muss mich jetzt hier um Lagersysteme und Personal kümmern und SEO ist wichtig, aber ich kann es jetzt. Ich habe 100 Prozent Tageszeit, SEO, irgendwann mache ich es, aber jetzt nicht, jetzt habe ich 1.000 andere Themen, die wichtiger. Das heißt aber, wenn der wirtschaftliche Druck stärker wird, weil die Wirtschaft runtergeht, dann müssen sie sich dem besinnen und ich glaube, dann wird der Druck auf Agenturen oder auch auf alle in dem Universum noch sehr viel stärker werden.

Markus Hövener: Aber dann ist das Budget wieder nicht da. Da schießen wir uns dann selber in den Fuß.

Marco Janck: Ja, aber die nehmen wir aus anderen Bereichen, also im Endeffekt ist viel sowieso nur Shift, das Budget ist eigentlich immer dasselbe plus Wachstum natürlich der einzelnen Firmen, aber eigentlich shiften ja nur die Budgets hin und her. Unser Job ist natürlich auch irgendwie eine Spürnase dafür zu haben, wann irgendwelche Sachen am Limit sind und wo man dann Budgets noch abzapfen kann, weil der Druck stark genug ist. Also Thema AdWords, ist für mich so ein klassischer Bereich, das ist der Druck so stark, dass viele auch wieder in Search zurückgehen, in organisch Search.

Markus Hövener: Ich habe noch eine Frage.

Marco Janck: Ich habe es fast befürchtet.

Markus Hövener: Ja. Wenn du John Mueller wärst, was würdest du in seiner Position anders machen?

Marco Janck: Nichts.

Markus Hövener: Nichts? Okay.

Marco Janck: Das ist eine ganz einfache Antwort, weil ich bin mega-unzufrieden über das, was der macht als Mensch, äh nicht als Mensch, als SEO, weil das natürlich nicht die Antworten sind, die ich gerne hören wollen würde. Aber er ist Pressesprecher, man muss auch irgendwann mal realisieren, das machen ja viele da draußen nicht, dass er halt das Sprachrohr ist von einer Firma. Der nennt sich zwar nicht Pressesprecher, ist er aber. Ich glaube, man muss auch realisieren, dass er wirklich auch nicht alles weiß. Ich bezweifle jetzt, dass er wirklich zum Core, Algo-Core-Team gehört, sondern das ist relativ klein und viele Sachen, die guckt er sich sicherlich mit speziellen Tools auch an, probiert die aber auch nur zu reverse engineeren, weil so den hundertprozentigen Durchblick über alles, hat auch glaube ich und das auch richtig so wie die Coca-Cola Formel nur ein ganz kleines Team. Ich würde jetzt mal, was schätzt du, wie viele Leute das insgesamt sind, die wirklich das Core-Wissen haben?

Markus Hövener: Ich glaube, dass es ehrlichgesagt keinen mehr gibt, weil es einfach viel zu verteilt ist.

Marco Janck: Kann auch sein. Selbst über die Jahre würde ich jetzt sagen, seit es Google gibt, sind es vielleicht würde ich jetzt mal schätzen 100 Leute, die an diesem Core so mitgearbeitet haben, dass sie ihn in Teilen für sich in ihrem kleinen Team erklären könnten, aber ich gebe dir völlig Recht, es kann schon sein, dass es zurzeit gar keiner mehr kennt, obwohl einer muss auf das große Ganze schon noch raufblicken, damit er auch weiß, welche Schrauben, also stelle mir das immer so vor wie bei der NASA irgendwie, dass die da irgendwo sitzen und irgendwo müssen die Reaktionen, die wir ja auch in Analytics auswerten oder irgendwie anderen KPIs auswerten, da müssen die irgendwo auflaufen, damit die auch gucken können, was schreiben wir jetzt, wenigstens in die Guidelines, damit wir irgendwie da das Setting so machen können, damit wir unsere Test so laufen lassen können, damit die irgendwann mal in den Algo einlaufen. Ich glaube, dass das eine mega-strategische Aufgabe ist und da sind ein paar Strategen, aber die wissen, da gebe ich dir dann eben wieder recht, auch nicht, wenn du an dem Hebel drehst, was passiert denn. Und das letzte Core-Update war eigentlich so ein Beispiel, ich glaube denen schon, dass das nicht Medic war jetzt im klassischen Sinne, sondern die hatte es halt sehr stark getroffen, weil die an irgendeinem Hebel gedreht haben und da hat das die und die Auswirkungen gehabt und alle nennen es dann Medic oder irgendwie diese …

Markus Hövener: Irgendeinen Namen muss es haben.

Marco Janck: Genau. Und dann macht es uns das ja auch einfacher als ungefähr wie 5.000 Wörter.

Markus Hövener: Ich glaube auch, ich komme eigentlich aus der Softwareentwicklung und da ist so Kapselung ein großes Thema und ich glaube, dass natürlich Google auch sehr softwaregetrieben ist und dass die vielleicht auch so denken, dass es wirklich verschiedene Teams gibt, die verschiedene Bausteine basteln und die haben sicherlich ihre Schnittstellen, aber ich weiß echt nicht, ob es diese eine Type gibt, die das alles überblickt und es ist natürlich jetzt auch viel KI-Krempel drin. Früher gab’s wahrscheinlich, 1999 gab’s wahrscheinlich wirklich diesen Algorithmus, IF Keyword in Page Title THEN Ranking +1, das hast du gar nicht mehr. Ich glaube auch, dass Google nicht irgendwo sagen kann, wir gucken uns jetzt visuell eine Seite an und sagen, wie gut die rankt, sondern die Maschine hat halt irgendwas gelernt über die Seite oder hat eine Meinung über diese Seite und ob das jetzt auch mit der menschlichen Version übereinstimmt in diesem einen konkreten Fall, glaube ich auch nicht. Die haben halt viele Trainingsdaten und die Quality Rater gucken sich Seiten an und dann können sie damit wahrscheinlich Maschinen auch trainieren oder so, ja, glaube ich. Aber ob es diesen einen gibt? Ich glaube vor allem, dass Brin und Page da eigentlich auch komplett raus sind aus der Nummer.

Marco Janck: Ja, das glaube ich auch. Ich glaube, da gibt es noch irgendein Geheim-Person, wo keiner den Namen kennt irgendwie so. Und das ist ja auch so ein Problem von mir persönlich auch, dass ich eigentlich so von der Führungsriege eigentlich, erwische ich mich immer wieder bei, auch wie jetzt bei dem 20-jährigen Jubiläum, dass ich bestimmte Namen einfach auch gar nicht kenne aus dem Core-Team. Da muss ich noch ein bisschen nacharbeiten, damit ich das auch zuordnen kann, aber das habe ich jahrelang extrem schleifen lassen, weil es auch nicht so wichtig ist. Das jetzt so allgemeines Interesse für mich, aber schon einordnen zu können, wer sagt jetzt was bei Google, um auf vielleicht jetzt zu gucken, welchen Wert hat das abseits von der Frage jetzt, darf John Mueller irgendwie was sagen, das war ja so die Basis-Frage, der nicht einfach. Aber manch andere Sachen wie jetzt die letzten Verlautbarungen da, ich glaube, die sind schon so aus der Seele, die kommen schon aus dem Kern und zeigen auch so visionär eigentlich auch die Richtung, wo es hingeht. Und ich glaube, selbst wenn es diesen Typen für den Algo jetzt nicht gibt, muss es den irgendwann geben, weil egal ob Facebook oder egal ob Google, die werden massiv ein Problem mit Glaubwürdigkeit bekommen und mit Autoritäten und mit Gaming von diesem ganzen Spiel, das wird ein Riesen-Pain werden für die, wenn die das nicht in den Griff kriegen und dann geht auch ganz schnell, als ich habe mir immer überlegt, wo sind jetzt die Hebel, wo diese großen Player eigentlich so an Vertrauen verlieren, dass die ihre Marktmacht verlieren? Weil wir reden ja immer so über Monopolisierung und ich glaube, das ist der größte Hebel und die größte Angst, die die haben müssen, dass die Menschen wirklich das Vertrauen verlieren und da müssen die gegenlaufen. Ich bin gespannt wie, aber für mich ist das immer so ein Paradebeispiel, ich weiß nicht, guckst du Serien?

Markus Hövener: Nein.

Marco Janck: Also gab es eine Serie oder gibt es so eine Serie Homeland, da werden eigentlich so aktuelle politische Sachen ganz gut beschrieben und da ist, ich glaube, in der letzten Staffel war das so, dass die so Breitbart-mäßig irgendwie im Keller gesessen haben, wo hunderte von Journalisten gesessen haben, die einfach nur Fake-Profile gepflegt haben und wirklich in Riesen-Steuerungsanlagen da irgendwie geguckt haben, welche Auswirkungen das irgendwie gehabt hat und die haben so Gegen-KIs gehabt faktisch, die dieses ganze Thema bespielen und gamen. Und das ist zwar nur so eine Fiktion eigentlich in dem Film, ich glaube aber, wir sind überhaupt nicht weit entfernt von dieser Fiktion. Ich glaube, das Spiel, amerikanischer Wahlkampf und so, genauso läuft es aktuell und wenn die das nicht in den Griff kriegen, dann werden sich die Leute glaube ich abwenden. Bei Facebook sieht man es teilweise schon, da bin ich mal gespannt wie sie darauf reagieren. Sie müssen es lösen und sie müssen es massiv lösen. Also gerade Thema Autoritäten, also dass es bei Facebook oder vielleicht auch bei Google nicht die Möglichkeit gibt die Charaktere oder die Menschen, die Personen, wirklich zu identifizieren auf Basis von Post-ID, damit ich an dem Spiel teilnehmen darf, ich glaube, das wird der nächste Move sein einfach, damit du dem überhaupt Herr werden kannst. Und selbst dann kannst du das Spiel ja noch gamen, aber dann hast du wenigstens einen kleinen Hebel, der eben sagt, Markus Hövener ist Markus Hövener und nicht irgendein Bot. Ich glaube, da muss es auch irgendwann hingehen. Auch strafrechtlich, also ich war mal Polizist irgendwann, da musst du die Leute ja auch leichter kriegen können.

Markus Hövener: Vielleicht trotzdem nochmal kurz zurück zu der Frage. Ich glaube, was John Mueller angeht, muss ich glaube ich auch nochmal sagen, dass ich schon das sehr schätze, was er da eigentlich wirklich macht, auch mit seinen ganzen Hangouts. Ich meine, ja, irgendwie sagt er natürlich immer irgendwie so Sachen wie, ja, müsst ihr euch nicht drum kümmern, müsst ihr nicht drüber nachdenken. Okay, hat er wahrscheinlich auch recht mit, also so eben, halte dich nicht mit Kleinscheiß. Ich bin froh, dass es in gibt, weil muss man auch sagen, …

Marco Janck: Darum geht’s nicht, dass …

Markus Hövener: alle Suchmaschinen haben so ein Sprachrohr, also nicht, dass sie relevant wären, aber jetzt von Bing könnte ich mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der bei Bing war.

Marco Janck: Was war Bing?

Markus Hövener: Ist diese russische Suchmaschine oder? Nein, weiß ich auch nicht. Also von daher eigentlich schon ein ganz guter Job. Was mich verwundert hat in letzter Zeit, dass John häufiger was sagt, was mit den offiziellen Google Dokumenten nicht mehr einhergeht. Also er hat jetzt zum Beispiel bei hreflang, ist jetzt ein Nischenthema, aber hat er halt gesagt, dass die Selbstreferenz eigentlich nicht rein muss. In der Google Hilfe steht aber, die Selbstreferenz muss in jedem Fall rein und auch die Search Console moniert das sehr massiv, wenn das Ding fehlen würde. Das finde ich dann manchmal ein bisschen seltsam, das ist vielleicht auch so in die Richtung, die du gesagt hast, dass er manche Themen vielleicht auch gar nicht mehr so auf dem Kasten hat, dass er da einfach nicht dran …

Marco Janck: Na, er interpretiert die und ich glaube, in gewissen Maßen lassen sie ihm auch freie Hand sicherlich innerhalb der Firmenpolitik. Der ist natürlich menschlich, also ich trenne jetzt menschlich von seiner Funktion im Endeffekt. Die müssen natürlich, die sind ja auch schlau genug, wenn die eine Menschlichkeit erzeugen wollen, dann müssen die auch eine Nähe erzeugen. Also alles das, was er auf Konferenzen macht, wie er auch mit den Menschen auch herzlich umgeht irgendwie, obwohl er ja jetzt nicht so superherzlich ist, aber zumindest lacht er immer und man hat das Gefühl, er ist gerne dabei mit den Menschen. Da lassen sie ihn natürlich so ein bisschen laufen, weil das auch dazugehört, um das auch authentisch rüber zu bringen. Sonst wäre er halt Pressesprecher. Ich glaube, dass das auch ein bisschen würde ich schon sagen geskriptet ist und das würde ich auch erwarten, finde ich auch wichtig, dass das so ist. Er hat ja mit seinem neuen Format auf dem Google YouTube Kanal, weiß jetzt nicht mehr genau wie das heißt, Snippet?

Markus Hövener: Ja sowas, ja.

Marco Janck: Ich glaube, Google Snippet, da hat er ja auch probiert jetzt so die sachliche Ebene so ein bisschen einzuleiten, aber er schafft es ja nicht so richtig. Und genau dieses Spiel, das nicht so professionell wirken zu lassen, das ist eigentlich ganz cool. Mich würde mal interessieren wie da so der Apparat dahinter ist, wenn der sich vor die Kamera stellt, was dann passiert? Ich meine, Google ist ein Riesenkonzern, die haben da eine Riesenmaschinerie, was machen die jetzt mit dem, wenn der sagt, ich möchte so ein Format machen oder die sagen, mach mal dieses Format. Da sieht man eigentlich nur den Output in Form von dem Video, aber die Maschinerie, die dahintersteht, da würde ich gerne mal Mäuschen sein, um einfach zu gucken, wie dieser Charakter auch gebaut wird von Google.

Markus Hövener: Ich habe mal einen Podcast mit ihm aufnehmen dürfen, war irgendwie 3. oder 4. Fogle damals und da sagte er so, ich hatte ihn gefragt, ob er das machen möchte und er so, ja, hast du Glück, wenn du mich schriftlich fragen würdest, müsste das hier durch 17 Stufen laufen, aber am Mikrofon darf ich alles sagen. Von daher, also es war schon echt eine schöne Sache auf jeden Fall und gut, dass es dich gibt. Wenn du zuhörst, wir lieben dich.

Marco Janck: Ja genau. Auch wenn du mich manchmal persönlich frustrierst, weil ich mich nicht so richtig auf was festlegen kann. Du bist so wie ein Stück Kernseife irgendwie, so flutschy so. Das macht mich manchmal irre, aber das hat nichts mit dir als Person zu tun.

Markus Hövener: Nächste Frage. SEOs sollten viel weniger über __ reden und viel mehr über __.

Marco Janck: Also kommt immer auf den Level natürlich an. Ich glaube, auf unserem Level sollten wir ehrlich sein, das ist das, was mich eigentlich am meisten nervt, dass die Leute, die ich schon megalange kenne in dem Business, anfangen jetzt ihre Vergangenheit zu leugnen, weil sie irgendwie sich ein neues Image verpassen. Das finde ich sehr schwierig. Auch wenn wir jetzt so gucken wie so Charaktere, aber auch so Storytelling, wie das funktioniert, da finde ich das sehr schwierig, aus meiner Position. Für Leute, die diesen Erstkontakt haben, da entsteht natürlich dieses neue Image. Ich glaube, da sollte man sich mehr damit beschäftigen wie man Autorität werden kann und wie man Storytelling wirklich auch leben kann. Dann gibt’s die andere Ebene von Leuten, die eben dieses Thema SEO lernen müssen, weil sie der Industrie eigentlich auch selbst zuspielen wollen, weil sie Teil der Industrie werden wollen, ist ja megaschwierig irgendwie da reinzukommen, weil das ist natürlich ein Milliardenmarkt. Aber wir haben es ja über die Jahre immer noch nicht geschafft irgendwie so einen Apparat aufzubauen, der kontrolliert irgendwie Menschen in dieses System reinpackt. Jeder macht das irgendwie anders und die haben natürlich einen anderen Bedarf. Das heißt für meinen Fall muss ich mich halt irgendwann, also ich muss mich schon sehr stark mit der Zukunft beschäftigen und mit meinen abgehobenen Zukunftsthemen, aber ich muss auch immer wieder lernen mich mit dem zu beschäftigen, was danach kommt. Das ist ja so ein Agenturthema für alle, das ist bei dir genauso präsent wie bei mir, das heißt ich muss mich weniger mit diesem, was mir eigentlich Spaß macht, beschäftigen, nämlich in diese Zukunft zu gucken, meine eigene Agenturzukunft und damit auch vielleicht die von Search zu bauen und einfach mal eine Vollbremsung zu machen und mich mit der Basis beschäftigen. Was auch gleichzeitig einzahlt, wenn du dich mit deiner eigenen Nachwuchsbasis beschäftigst, dass du immer mehr trotzdem wieder auf dieses Level von deinen Kunden rankommst. Weil, wenn wir jetzt dieses Level noch dahinter setzen, dann bist du zumindest ein bisschen näher an deinen Kunden dran, wo ich sonst schon meilenweit vorausfahre. Ich glaube, das sollte man schon machen, also sonst gibt’s immer die allgemeine Diskussion, muss man jetzt draußen schreien irgendwie, marktschreiermäßig muss man auf sich aufmerksam machen, sollte man da seine Kraft investieren? What the Fuck, das muss jeder selbst entscheiden. Ich bin sicherlich eher ein extrovertierter, bin vielleicht dieser Marktschreier, wird mir immer so nachgesagt, du bist eher so der ruhige, du hast das mal irgendwie so einem deiner Podcasts so genannt, wie hast du diese Ruhe benannt?

Markus Hövener: Unaufgeregt?

Marco Janck: Unaufgeregt, genau. Das bin halt vom Typ überhaupt gar nicht. Ich finde das total gut.

Markus Hövener: Du eskalierst immer, ne?

Marco Janck: Na, nicht immer, aber ich weiß schon auch, was ich in der Hand habe, wenn ich eskalieren kann. Aufmerksamkeit ist eine große Währung im Online-Marketing.

Markus Hövener: Absolut. Genau.

Marco Janck: Und damit spielen zu können, glaube ich, ist auch eine Kunst. Aber es ist auch nur eine Spielform. Ich finde die Art wie du es machst, genauso sinnvoll. Aber ich werde nicht so wie du, also muss ich ja nicht, also ich kann da in Teilen daran arbeiten, aber ich meine, ich habe das mal probiert, da haben die Leute mich ausgelacht. Das ist halt sehr schwierig. Das ist so, als wenn Mario Barth plötzlich Hochdeutsch spricht. Das nimmt man ihm halt dann irgendwann auch nicht ab, dann heißt es, davon lebt es ja im Kern auch, dass man da er seine Personality durchboxt. Und damit sollte man sich vielleicht auch dann mehr beschäftigen. Ich glaube, das sehen viele zu lapidar und da kann man von der Unterhaltung auch noch viel mehr lernen. Sonst weiß ich nicht, was dann der … immer bedeutet. Ich würde es dir gerne konkretisieren, das ist jetzt das, was mir so eingefallen ist.

Markus Hövener: Nein. Ist ja alles gut so. Mein Gedanke vielleicht dazu, ich hatte vorgestern einen interessanten Punkt, wir haben bei uns ein SEO Seminar gegeben für externe Kräfte und dann darf sich immer ein Bloofusion-Mensch dazusetzen und diesmal kam jemand aus dem SEA-Team. Ist schon echt lange bei uns und hatte aber so mit SEO nie wirklich große Überschneidungen und sie kam dann später zu mir und sagte so, sie hätte sich SEO ganz anders vorgestellt. Sie hätte gedacht, das ist viel technischer. Ich glaube, das machen wir SEOs echt noch zu oft, dass da draußen dieses Canonical-Tag, hreflang, Blablabla-Gedöns, das ist auch wichtig für uns, das ist einfach Handwerkszeug, aber ich glaube, dass viele da draußen das wahrnehmen so, ja, wenn du aus deinem div class=headline eine H1 machst, dann kracht die Luzi und das ist mir vorgestern nochmal klargeworden, was eigentlich selbst bei uns in der Agentur, was da auch für ein Bild über SEO herrscht, weil wir immer über solche Sachen, über Crawler und Tools und die ganzen Reports und so reden, aber im Kern finde ich, reden wir einfach viel zu viel über den technischen Krempel und ich glaube wir reden auch viel zu viel Kleinigkeiten.

Marco Janck: Kleinteilig. Aber das Problem ist, wie willst die Leute da ranführen, wenn du nicht irgendwie die Sachen kleinteilig in die Gehirne bringst. Diese Spiel ist natürlich viel, viel größer und du musst dieses Spiel irgendwann erkennen, aber ich glaube, das Spiel besteht auch daraus, dass du diese ganzen Teile zusammenholst und die sind in Teilen natürlich als basic technisch und ich glaube, da gibt’s auch keine Lösung für irgendwie. Wenn du das andersrum aufziehst, dass du erstmal sagst, hey, hier ist das globale Spiel, jetzt suche dir mal was aus so, das ist wie bei unseren Kindern, hey, du kannst alles werden und was kommt bei raus? Ich weiß nicht, was ich werden soll, dann zocke ich lieber. Und das ist sehr schwierig.

Markus Hövener: Nein, ich meine, wir lesen halt den ganzen Tag so Sachen wie SEO Südwest und was Barry Schwartz da so macht und das sind ja immer so kleine Stücken einfach nur. John Mueller hat das gesagt, Google hat hier ein kleines Schalterchen eingebaut.

Marco Janck: John Mueller hat wieder was gesagt.

Markus Hövener: John Mueller hat wieder was gesagt, genau. Und klar, mit solchen Sachen beschäftigen wir uns viel, aber ich finde echt, gerade dieses Seminar vorgestern auch mit den Leuten, die da waren, wenn du denen wirklich mal erzählst hier, klar, können wir jetzt Seitentitel optimieren, aber im großen Ganzen geht’s um deinen Content und es geht auch darum wie du wie du als Brand auftrittst und dann gucken dich Leute schon manchmal ein bisschen seltsam an, weil eigentlich sind sie für was anderes zu dir gekommen und ich glaube, da machen wir einfach noch einen Fehler.

Marco Janck: Also ich glaube, also gerade, weil du den Seitentitel, also ich nenne das ja immer so dieses SEO Triangle, im Endeffekt Title, Description, H1, irgendwie diese Optimierung. Da hast du so ein Ding, dass du das so sachlich machen kannst. Okay, du setzt dich jetzt da ran und machst das so und so, ich denke das persönlich in meiner Welt eigentlich immer so, dass ich bestimmte Sets baue in bestimmten tiefen Ebenen der Domain meinetwegen, um zu gucken wie die da wirken. Und wenn das da gut wirkt und manchmal wirklich das sehr gut, dann ist das ein Mega-Hebel, aber in dieser Konstellation. Es wirkt aber manchmal auch überhaupt gar nicht. Das heißt ich würde nie einen daransetzen und sagen, du machst jetzt irgendwie alle Seiten da rund, sondern du probierst erstmal mit einem Set und dann gucken wir, ob das ein Hebel ist, um überhaupt diesen Schritt weiterzugehen. Und dieses Verständnis dafür, das ist schon schwierig irgendwie, das wie so Detektivarbeit zu sehen, wo kann ich jetzt was machen und wie teste ich das auch aus, welche Wirkung hat das, um den effizienten Weg der Umsetzung nachher zu finden, weil das ist ja größte Challenge eigentlich. Cool, oder?

Markus Hövener: Übrigens saugeil. Haben wir euch gar nicht gesagt, wir sind quasi heute, the Podcast unterwegs.

Marco Janck: SEO-Baustelle.

Markus Hövener: Wir sind in einem Hotel und jetzt holen die Jungs hier die Schlagbohrmaschine raus. Also nicht wundern, das ist nicht Marco’s Magen oder so, also vielleicht auch, aber …

Marco Janck: Das ist mein Puls.

Markus Hövener: Das ist dein Puls. Nächste Frage vielleicht. An der SEO-Szene nervt mich? Du bist ja so ein Szene-Mensch oder?

Marco Janck: Ja, ich bin schon, ich mag das Spiel auch in der Szene. Ich finde das auch gut, weil wenn du dich mal mit anderen Bereichen beschäftigst im Marketing, merkst du eigentlich erst, dass es diese Welt der Szene eigentlich in vielen anderen Bereichen überhaupt gar nicht gibt und dann lernst du eigentlich die Sache auch erstmal wertschätzen. Also mich nervt oberflächlich immer ein bisschen was. Ich glaube, ich kenne sehr viele Charaktere in der Szene und ja, ich glaube, ich bin da sehr diplomatisch unterwegs. Ich glaube, das ist so allgemein auch wichtig, dass du zwar Freund und Feind kennst und weißt wie wer tickt und jeder hat unterschiedliche Interessen, der eine lebt Vertriebsthemen und Härte irgendwie anders aus, vielleicht nicht nach außen in der Szene, aber so in Pitches oder so, da lernt man ja auch eine Menge Leute so kennen. Aber es immer noch die Szene. Also für mich ist es so, Freund-, Feinderkennung und aber auch Austausch. Es gibt so viele Leute wie uns beide zum Beispiel, die uns ja schon seit Jahren uns verbinden und austauschen und das schätze ich extrem irgendwie. Weil der Kuchen anscheinend immer noch so groß ist, dass das irgendwie noch passt und da bin ich auch sehr dankbar für, weil du einfach, das hat ja nicht nur nachher was mit SEO zu tun, sondern einfach auch wie macht man jetzt seine Agentur groß irgendwie. Das ist jetzt auch nicht so, dass das in den Büchern steht, sondern du musst irgendwelche Leute haben, mit denen du dich auch austauschen kannst und immer noch das Gefühl haben, man kopiert sich jetzt nicht total oder man schädigt sich gegenseitig und das geht nur mit einem gewissen Vertrauensding. Also natürlich bin ich manchmal genervt von irgendwelchen Leuten in Facebook et cetera pp, aber das gilt ja für mich genauso, ich bin auch ein Schreihals. Das heißt andere werden von mir auch genervt sein und so richtig nerven tut mich eigentlich die Szene gar nicht, sondern ich arbeite ja auch damit. Also egal ob es die CAMPIXX jetzt ist und so oder was andere Sachen sind, für mich ist es ein Teil auch meinem Businesssystem damit zu arbeiten irgendwie und das nicht unehrlich, sondern eben auf Augenhöhe. Da ist eher das Problem, dass ich unter der Masse der Leute dann auch irgendwie, das kennst du ja beim Podcasten auch oder wenn du eine gewisse Popularität hast, dass dich Leute ansprechen, die du dann irgendwann nicht mehr kennst, die dich aber super kennen, weil du nach außen eine Menge erzählst. Das nervt mich eigentlich dann mehr, das ist jetzt nicht das Nerven, was du meintest, aber das ist eine Sache, die mich stört, weil ich einfach dem nicht entsprechen kann, was der für eine Erwartungshaltung an mich hat. Und das werde ich auch nie erreichen, aber das nervt mich und ich denke mir dann immer, okay, wie machen das Promis? Die haben ja genau dasselbe Problem irgendwie. Ich finde das einfach, den Moment finde ich frustrierend, um jetzt mal ein Nerven rauszunehmen. Und sonst ist es vielleicht der Fakt, dass sich manche Leute charakter- oder positionierungsmäßig umorientieren und dann auch mir gegenüber ihre Vergangenheit leugnen, das nervt mich wirklich. Weil ich glaube, das kann man differenzieren, das Bild, was man nach außen gibt oder das Bild, was man auch sagt. Doch, es gibt doch einen Punkt, der mich noch nervt. Dass alles jetzt irgendwie so Whitehat so formuliert wird, um sein Business irgendwie glatter zu machen. Ich glaube, dieses Verständnis dafür, dass wir als SEOs eigentlich uns immer am Limit, an dieser Kante bewegen, wo der Abgrund da irgendwie ist, das ist Kern unseres Geschäfts. Wir machen nicht das, was, also wir machen einen Teil noch das, was John sagt und was Google will, aber wir machen in vielen Teilen auch die Dinger, die die nicht wollen, weil sie aber funktionieren, weil sie so am Limit des Algorithmus sich bewegen. Und das ist unser Job, da können wir uns nicht draußen hinstellen und so tun als ob wir nur Whitehat sind. Also bei jedem Kunden sage ich auch, der Vorteil, den wir haben, ist, dass wir uns an diese Klippe ran bewegen und damit spielen. Ich glaube, das ist keine gute Positionierung, aber ist vielleicht, kennst du vielleicht besser, bei Pharmakonzernen muss man vielleicht anders da argumentieren. Ich bin da eher ehrlich unterwegs, weil ich glaube, das ist unser Spiel, das ist unser Game. Wenn wir es glatt machen würden, dann wären wir auch austauschbar.

Markus Hövener: Ja. Also was mich auch manchmal stört, geht glaube ich in eine ähnliche Richtung, ist, dass viele sehr unwissenschaftlich rangehen an die ganze Nummer. Ich finde, das ist so ein bisschen so wie Globuli, weißt du, es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass die Dinger funktionieren und jeder sagt so für sich so, ja, ich hatte mal Schnupfen und dann habe ich das genommen und 3 Tage später war es weg, also haben die Globuli gewirkt. Ich finde, das ist in der SEO-Szene sehr verwurzelt, dass man so, ja, ich habe da mal was gemacht und dann ist sofort der Sichtbarkeitsindex nach oben geschossen. Und da denkst du, ja, aber es kann jeden anderen Grund gehabt haben, du hast ja auch Schwankungen, wenn du nichts machst. So dieses, ja, so ein, mache ich gleich ein Muster raus und ja, H1 ist total wichtig. Ich hatte, ich glaube, vorletzte Woche war noch ein Workshop und dann war jemand da, der sich vorher von einer Agentur hat beraten lassen und die haben mir wirklich Sachen erzählt, wo du sagen musst, ja, das ist wirklich 2005, aber da glauben die Leute auch dran. SEO hat auch viel mit Glauben zu tun. Es gibt jetzt, klar kannst du halt die Erlhofer Bibel lesen, aber …

Marco Janck: Bibel.

Markus Hövener: Die Bibel.

Marco Janck: Sebastian, hast du es gehört? Die Bibel.

Markus Hövener: Die Bibel. Nein, aber es gibt wenig feststehendes Wissen. Wenn du wirklich in der Pharmakologie unterwegs bist, dann weißt du, das und das tötet dich und das hilft und so, aber bei SEO ist so viel Glaube dabei und das wird häufig sehr undifferenziert kommuniziert, dass man sagt, ja klar, brauchst du jetzt eine sprechende URL. Die wenigsten haben glaube ich auch die Erfahrung, dass sie das alles mal ausprobiert haben, um dann zu sagen, ja okay, sprechende URL war jetzt vielleicht doch nicht so der Renner, weil der Faktor auch für Google einfach total unwichtig geworden ist.

Marco Janck: Aber kann sich glaube ich auch gar nicht anders entwickeln, weil wir haben früher einen wissenschaftlichen Ansatz haben wir glaube ich auch früher nicht so richtig gehabt, aber wir haben den Vorteil gehabt, dass wir viel mehr getestet haben. Da war der Vorteil, dass wir viel mehr Zeit hatten zu testen. Mir fehlt jetzt einfach die Zeit. Das heißt es fehlt anscheinend vielen Studenten oder die irgendwie sich auf ihr Bachelorstudium da vorbereiten oder so oder auf ihren Master auch anscheinend die Zeit solche Cases im Endeffekt zu erzeugen. Und sie funktionieren auch einfach gar nicht mehr, sondern die Herangehensweisen sind wirklich deutlich, also die haben sich total differenziert. Ich meine, die ganzen Ranking-Studien, die es da gab und immer noch gibt, das sind ja beste Beispiele dafür, dass jetzt meinetwegen im Finanzbereich irgendwie, ich glaube bei Searchmetrics hatte ich das gesehen, dass da halt wenig Bilder benutzt werden, da hatten wir ja letzte Woche das Beispiel, und dann gesagt wird, okay, dann musst du wenig Bilder benutzen, das scheint da irgendwie wichtig zu sein irgendwie so, so liest man ja eben diese Studien. Und in Wirklichkeit ist es eigentlich genau das Gegenteil, weil vielleicht ist es genau die Chance, weil die wenig Bilder benutzen, dass du jetzt Bilder benutzt und das ist eigentlich der Kick. Diese Ableitung, ich glaube, das gehört aber dazu, das musst du lernen, also dieses Lesen zwischen diesen Zeilen, das ist eigentlich so diese Challenge, wo man sagen muss, okay, da bedarf es vielleicht auch nicht einfach die Erlhofer-Bibel zu lesen und dann weißt du alles, sondern du brauchst vielleicht auch diese 10, 15 Jahre Erfahrung, um diese Teile wirklich zusammensetzen zu können. Manchmal sitze ich auch bei mir im Office und denke, brauchst du die überhaupt diese 10, 15 Jahre? Also wenn ich an Mitarbeiter denke, denke ich auch, boah, bis ich denen alles beigebracht habe, das sind ja 10, 15 Jahre, das ist Wahnsinn. Aber im Kern ist es so glaube ich bis du so auf dem Level bist. Man ist sich dessen nicht so richtig mehr bewusst, wenn man es ja in sich hat, aber ich glaube, das ist schon der Weg irgendwie da diese, und ist auch die Möglichkeit einfach zu sagen, okay, ich mache es mal anders. Ich provoziere jetzt dieses Thema einfach mal und guck mal, was rauskommt. Und dann, aber da muss ich dir dann widersprechen, dann kann man eben auch mal lauthals rausschreien, dass das funktioniert hat und das ist dann auch nur ein kleiner Blick und das muss nicht zusammengehören, aber da sind wir auch in einer Welt, wo das einfach funktioniert, wo du Resonanz erzeugst und das Mittel darf man auch einsetzen. Das ärgert mich manchmal auch, es gibt Leute, die ärgert das noch viel mehr, aber ich glaube, das ist auch legitim dann zu sagen, okay, ich habe das jetzt gemacht und das ist bei rausgekommen, please follow me. So das ist …

Markus Hövener: Genau. Aber das machen die meisten ja nicht. Die meisten sagen einfach nur, das hier funktioniert. Punkt. Und ich finde, gerade so diese differenzierte Äußerung, ich habe da was ausprobiert und für diesen Fall hat das funktioniert, das ist noch was anderes als du sagen, das funktioniert für mich in jedem Fall.

Marco Janck: Aber den Kern kannst du gar nicht mehr auseinandernehmen. Wenn ich jetzt sowas sagen würde, klar, könntest du mich anchatten oder so und sagen, hey, wie habt ihr denn das gemacht und so, würde ich dir auch eine Antwort geben, aber die meisten machen es ja nicht, weil sie mit den anderen nicht reden oder sie haben es wirklich nicht getestet. Also der andere Markt, der das eben so macht, so richtig so radikal, der funktioniert auch irgendwie. Für mich gibt es immer mehrere Wahrheiten und ich finde es immer auch blöd dann zu sagen, nein, die andere Wahrheit von diesen ganzen Drückerkolonnen da draußen oder die das, für 300 Euro das Heilversprechen in SEO, das würde nicht funktionieren, weil die begleiten mich auch schon seit 15 Jahren, also scheint an dem Geschäftsmodell irgendwie egal wie ethisch verwerflich das ist, was dran zu sein. Dann bin ich eher der Typ, der sagt, okay, welche Teile davon kann ich jetzt für mich nutzen und da ist dieses Rausposaunen ein Teil davon. Das ist halt für den Kunden auf der anderen Seite auch schwierig. Bei dem wirkt das. Wie ethische das ist oder ob der das getestet hat, ist völlig unerheblich eigentlich. Ich muss es schaffen als erster diese Aussage zu machen, damit ich dann meine Botschaft, die dann ehrlich ist, aus meinem Wissen raus, dass ich die überhaupt da anbringen kann. Das ist so dieses, was ich mal mit Populismus auch im Online-Marketing bezeichnet habe, wenn die uns alle die Vertriebler da überrennen, dann können wir mit unserem sicherlich gut gemeinten Ansatz einpacken, weil wir einfach unsere Botschaft da nicht mehr unterbringen und den Weg, was richtig oder was falsch sein kann.

Markus Hövener: Okay. Nächste Frage. Diesen Report wünsche ich mir in der Google Search Console.

Marco Janck: Ja erstmal grundsätzlich alle, die in der alten Console drin waren, in der neuen.

Markus Hövener: Das wäre schön. Übrigens ich finde es relativ peinlich, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ein Konzern länger als ein Jahr braucht, um diese ganzen Funktionen rüber zu ziehen, muss ich sagen, kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen.

Marco Janck: Aber der Fabian Rossbacher, der letztes Mal bei dir im Podcast war, der hat es genau gut beschrieben. Das ist einfach, das zeigt, wie sehr im Fokus eigentlich unser Thema bei Google ist, nämlich gar nicht.

Markus Hövener: Gar nicht. Ja.

Marco Janck: Und das ist einfach ein schönes Sinnbild dafür. Wir haben vorher auch andere Tools benutzt, wir mussten uns ja nicht hundertprozentig darauf verlassen. Natürlich sind manche Daten in der Search Console drin, aber es schmerzt mich jetzt auch nicht zutiefst, muss ich sagen, sondern ich finde die Erkenntnis eigentlich eher wichtiger und sollen sie sich doch Zeit lassen. Das wird jetzt auch nicht schneller gehen irgendwie. Klar, wenn wir jetzt noch ein bisschen sagen, sie sind Langweiler, dann wird John Mueller vielleicht losrennen und vielleicht irgendeinem ein bisschen mehr Druck machen, ich glaube, das funktioniert vielleicht sogar, aber so im Kern ist es einfach wichtig zu sehen, dass das einfach nur eigentlich Public Relation ist, was anderes ist das in meinen Augen nicht. Und einfach so ein bisschen Good Feel, aber eigentlich haben die kein Interesse daran uns schlau zu machen, warum auch? Das müssen wir schon selbst leisten. Das ist unsere Challenge eigentlich, die Sache wie immer eigentlich erklären zu wollen, recherchieren zu wollen, Reverse Engineering zu machen und dann für uns eine Wahl zu finden und jeder findet ja seine eigene Wahrheit. Und jede Wahrheit kann aber auch richtig sein. Also ich habe da kein Problem mit irgendwie, ich finde das eher smart irgendwie.

Markus Hövener: Also hast du einen Report-Wunsch, irgendwas also jetzt außer das, was du eh schon hast?

Marco Janck: Einen Report-Wunsch habe ich eigentlich in Visualisierung, wenn du das als Report sehen kannst. Also das, was jetzt der Screaming Frog in der Version 10 jetzt als Visualisierung ausgeliefert, …

Markus Hövener: Für den Link Graph meinst du?

Marco Janck: Für den Link Graphen, gerade was die interne Verlinkung anbelangt, das würde ich mir von Google auch wünschen in der Hoffnung, dass der interne Page Rank bei denen irgendwie vielleicht genauer dargestellt wird, weil ja auf ihrem Core-Algorithmus basiert. Das würde ich mir wünschen. Das werden die aber nicht machen. Aber das wäre jetzt, du hast ja nur nach dem Wunsch gefragt, das würde ich mir wünschen, weil ich bin ein megaoptischer Mensch. Wenn ich mir so Cluster, Silos und so angucke in der URL-Struktur, dann bin ich megavisuell unterwegs. Es gibt so Leute, die gucken sich Excel-Listen an und sagen, ach so ist das. So bin ich überhaupt nicht.

Markus Hövener: Ja gucken wir doch rein. Cool!

Marco Janck: Sondern ich muss mir die Hubs angucken, ich muss die sehen, ich muss auch gucken, wo die Redirects drin sind und da muss ich sagen, bin ich von Screaming Frog jetzt mega-geflasht irgendwie, kriegst zwar im Apple, überhaupt in iOS, überhaupt noch nicht so richtig zum Laufen, weil ich irgendwie nicht zoomen kann. Also wer da einen Tipp hat, wie man darin zoomt, habe ich nicht hingekriegt, aber das würde ich mir wünschen als Report, würde ich cool finden, ja.

Markus Hövener: Wobei da an der Stelle noch der Tool-Tipp, Sitebulb, ich weiß nicht, ob du das nutzt?

Marco Janck: Nein.

Markus Hövener: Aber ist auch ein Crawler zum Installieren bei dir, aber ich glaube, der läuft auch nur unter Windows. Ein ziemlich geiles Tool und der hatte diese Darstellung von Link Graphen schon vor einem Jahr oder so. Also das muss man jetzt mal ehrlich sagen, hat Screaming Frog glaube ich auch ein bisschen rauskopiert.

Marco Janck: Ja die Visualisierungs-Tools gab es ja auch früher schon.

Markus Hövener: Ja, früher schon.

Marco Janck: Du musstest halt immer mit Excel irgendwie den Zwischenschritt machen und jetzt hast du dann ein Tool drin. Das finde ich halt smart, weil am Ende des Tages geht’s für mich immer um Effektivität, in einem Tool drin zu bleiben und nicht immer auch zu switchen, das finde ich selbst immer sehr anstrengend.

Markus Hövener: Also da nur der Tool-Tipp. Ist wirklich ein geiles Ding. Ansonsten, was ich mir vielleicht noch als Report natürlich wünschen würde wie die meisten SEOs, ist überhaupt Einblick in diese ganzen Abwertungen und Filter-Sachen, wie gut ist mein Content. Das wurde auch schon oft an John herangetragen, warum gibt’s so einen Report eigentlich nicht und er sagt halt immer nach dem Motto, das würde die Bevölkerung verunsichern. Stimmt wahrscheinlich, ich glaub auch, dass es viele Leute überfordern würde, weil das Bestehende überfordert viele da draußen schon. Trotzdem vielleicht könnte man irgendwie eine Zertifizierung davor schalten. Also wenn du dein Wissen bewiesen hast, dann kriegst du irgendwie mehr Daten oder sowas, aber ich würde mir das relativ oft wünschen, dass man nur irgendwie so ein Label dran hat, was Content-Qualität angeht oder auch zum Beispiel Links, die sowieso entwertet werden, dass die auch gar nicht erst in den Beispiel-Links auftauchen zum Beispiel. Das ist so, da hilft einem Tool einfach relativ wenig.

Marco Janck: Wäre halt aber wie ein Report irgendwie, weil du die Daten ja vergleichen könntest irgendwie mit anderen Datenbanken und dann könnten sie dir auch die Echtwerte sagen. Da haben die kein Interesse daran, glaube ich. Da wird auch nichts kommen, da verlasse ich mich auch nicht drauf. Also da vertraue ich nicht so sehr auf Google, sondern auf die gute Old School SEO-Technik.

Markus Hövener: Ich meine, das Brett haben ja Leute schon gebohrt seit es Panda gibt, dass sie sagen, schön, dass ihr jetzt meinen Content bewertet, aber sagt mir doch mal wie ihr ihn seht und schlussendlich kriegst du halt dann einen Report über die Suchanfragen. Ja, ist natürlich superwichtig, aber ich glaube natürlich auch, dass das ein …

Marco Janck: Ich glaube, du musst einen Schlüssel finden, um deinen Content zu bewerten. Ich glaube, das ist der Schlüssel. Weil Google wird es nicht beantworten und für deinen Case musst du dein Content finden und selbst rauskitzeln wie die User in Resonanz kommen und wie die reagieren. Das ist dann auch deine Kerninformation. Was ich auch nicht so leiden kann, das nervt mich dann vielleicht auch wieder an SEOs, ist, dass die Leute auch auf Konferenzen immer nur ihren Case vorstellen. Alles geht so im Konferenzgeschäft immer so, hey, bringe doch mal irgendwie einen Case mit irgendwie und so, aber das ist verdammt nochmal der Case von dem, der hilft mir überhaupt vielleicht gar nicht in meinem Umfeld mit meiner Zielgruppe, sondern ich muss das halt selbst machen. Das macht diese Welt so einfach und sie ist nicht einfach, sondern sie ist so verdammt schwer, weil du deine Erkenntnis selbst rausbringen musst. Dieser Case, also diese Amazon Studie, die schon weiß nicht 10 Jahre alt ist mit der Ladezeit, das ist das beste Beispiel dafür. Klar ist das für Amazon, aber doch nicht für den Popel Shopware Shop, den du vielleicht betreust oder den wir auch betreuen. Also die Ableitungen sind völlig falsch. Aber im Kern wollen die Leute immer und das ist dann auch so ein Vertriebsthema auch für SEO oder für alle anderen Bereiche, die sind mit dem einfachen Weg und der einfachen Lösung, funktioniert halt. Das kann man auch nicht völlig ausschließen irgendwie, da kann man nicht so tun, jetzt fallen mir doch ein paar Sachen ein, die mich noch nerven an Onlinern.

Markus Hövener: Also …

Marco Janck: Also gerade die Conversion Optimierer, ist noch eine Metaebene, aber da nervt mich total, dass die eigentlich seit Jahrzehnten erzählen, die Welt einfacher zu machen und diesen Klick super auszulösen und dann sind es die, die in Facebook oder die Vorreiter, die teilweise in Facebook dann sagen, wie scheiße Trump ist. Dabei ist das genau derselbe Kern, den die bespielen. Solche Sachen nerven mich total. Komplexe Sachen darf man doch komplex vielleicht darstellen mit ein paar Reduktionen, aber man darf sie nicht so einfach darstellen, dass der Sinn weggeht, nur um eine Conversion zu erzeugen.

Markus Hövener: Vielleicht noch ein Gedanke gerade so. Es ging ja um das Bewerten von Content. Dadurch, dass Google so ein Tool nicht anbietet, entsteht natürlich ein Markt für Tools, die das dann können, ich meine, TermLabs und WDF*IDF und das ganze Gedöns. Ich glaube natürlich, das macht es nicht einfacher, weil diese ganzen Tools haben ihre eigene Sichtweise und ich glaube, dass oft die Wahrnehmung existiert, dass wenn dieses Tool sagt, das Ding ist gut, dann ist meine Website auch gut oder dann sieht Google das auch so. Gerade diese ganzen Tools, die den Link Graphen nachbauen, ich meine, Screaming Frog kann das jetzt zum Glück auch, finde ich ja ganz cool, aber die Frage ist immer, wie macht Google das eigentlich? Da glaube ich, sehe ich schon Probleme. Ich bin sowieso dieser ganzen WDF*IDF Sache gegenüber relativ kritisch unterwegs, auch weil ich da letztens noch ein paar erschreckende Präsentationen hatte von einigen aus der Szene. Nochmal, ich glaube, da tut sich manchmal Google keinen Gefallen, wenn sie sagen, wir bieten da keine Insights an, weil dann bietet es jemand anderes an und dann bietet er halt zum Teil auch falsche Wege an. Da kann Google natürlich sagen, interessiert uns nicht, irgendwann beschäftigt ihr euch alle mit euch selber. Finde ich aber trotzdem manchmal einfach nur schade. Ich verstehe auch, warum Google das nicht macht. Ich würde an Googles Stelle solche Reports auch nicht anbieten, auch weil es natürlich so ein Reverse Engineering viel leichter macht. Wenn du genau weißt, welche Links jetzt ausgeknipst werden, ja okay, wir alle wissen, was wir mit diesen Daten machen würden. Das ist klar.

Marco Janck: Aber irgendwas machen sie ja im Hintergrund. Ich glaube, auch weil du jetzt gesagt hast mit WDF*IDF kritisch, ich glaube, du musst wieder, du musst damit spielen, um überhaupt diese Kritik äußern zu können. Natürlich darfst du dem nicht blind hinterherlaufen und du musst schon gucken, war das jetzt informationsgetrieben, wo wird diese Methode funktionieren, wo wird sie vielleicht nicht funktionieren. Ich schließe solche Sachen nicht aus. Für mich ist das so, ich spiele ja immer mit dem Militärischen so ein bisschen, für mich sind das so Sachen in meinem Waffenarsenal und ich entscheide in dem Spiel, in dem großen Kampf, was ich jetzt aus meinem Waffenarsenal hole und was ich einsetze. Und dann kann WDF*IDF eine Maßnahme sein, weil dieses Spiel eben aus vielen großen Sachen besteht, die algorithmisch getrackt werden müssen, aber es muss eben nicht für jede Suchanfrage passen. Ich glaube, man muss das halt globaler sehen. Am Ende muss das beste Ergebnis für den User rauskommen in verschiedenen Suchintentionen, darum geht’s glaube ich auch und da kann eine kurze Antwort genauso sinnvoll sein wie eine 5.000 Wörter Antwort, jetzt meinetwegen HLP. Das ist halt eine Möglichkeit damit zu spielen. Und wenn die HLP-Möglichkeit funktioniert, dann funktioniert sie in dem Bereich, aber in anderen Bereichen wieder nicht. Da nehme ich vielleicht irgendwie eigentlich eine Sache, die Syn-Content ist und trotzdem gut rankt und einfach auch nicht so viel Kosten verursacht. Aber ich muss es erstmal testen, um dann bewerten zu können, funktioniert das. Und so ist das mit WDF*IDF auch. Wenn du halt 10 Seiten hast, wo du eine Herangehensweise über WDF*IDF hast und das funktioniert und du hast 10 Seiten, die du gebaut hast, wo du einfach nur einen Redakteur schreiben lässt und die funktionieren nicht so gut, dann ist mir eigentlich WDF*IDF und das Tool eigentlich auch egal, sondern da könnte auch was anderes draufstehen, es funktioniert halt einfach.

Markus Hövener: Ja genau.

Marco Janck: Und dann nehme ich das. Also da bin ich sehr pragmatisch.

Markus Hövener: Wie würdest du jemandem empfehlen SEO zu lernen? Wobei man natürlich immer unterscheiden muss, Agentur-SEO und Inhouse-SEO vielleicht noch, aber …

Marco Janck: Ja oder überhaupt für sich selbst seinen eigenen Shop, so steigen auch viele in dem Bereich ein. Ich kann es nur sagen, wie ich es gelernt habe.

Markus Hövener: Auf die harte Tour.

Marco Janck: Naja, ich glaube, der Kern ist gar nicht so, also als erstes musst du Feuer fangen. Ich glaube, was unser Thema so auszeichnet, ist, du musst sehr schnell lernen können und dazu musst du irgendwie so ein Fackelträger sein, so nenne ich das immer zumindest gerne. Du musst irgendwann vielleicht die Erlhofer-Bibel lesen, dich mit dem Thema so ein bisschen beschäftigen, vielleicht John Mueller ein bisschen mitbekommen, so vielleicht, was manche Typen wie du und ich sagen, irgendwie mitbekommen und dann musst du irgendwie Lunte riechen. Ich glaube, wenn du einfach nur, also in Vorstellungsgesprächen sitzen mir manche Leute gegenüber und ich sage, okay, wie brennst du denn für dieses Thema? Dann sagen die, ich brenne total irgendwie. Dann sage ich, okay, wie viel Zeit opferst du denn dafür irgendwie, um so dein Brennen irgendwie, wie könntest du mir das jetzt artikulieren? Ja, eigentlich es kommt dann so 9 to 5 raus irgendwie in ihrem Job so. Da ist keine Prise dabei, um jetzt noch mehr zu lernen. Wir sind wieder an diesem Thema, du kannst alle Informationen aus dem Buch von Sebastian dir raussaugen, aber das ist nicht SEO lernen eigentlich, sondern du musst wirklich unheimlich Gas geben und diese Gier haben, die Teile miteinander zu verbinden. Für mich ist der Julian Dziki immer ein schönes Beispiel. Als der in die Szene reingekommen ist, der war zu Anfang, sorry Julian, der war so meganervig. Der ist rumgegangen, der hat sich erstmal verbunden, hat die Leute kennenlernen wollen und hat Fragen gestellt ohne Ende, der hat dich so total torpediert, zu Anfang hat mich das mega genervt. Und er hat das aber so sympathisch rübergebracht, dass er immer Antworten gekriegt hat und irgendwann ist er ja Teil dieser Szene geworden und wurde auch immer besser, das Level wurde immer besser und er hatte dann auch plötzlich Antworten, die wir gar nicht mehr hatten, weil er selbst auch Test gemacht hat und so. Ich glaube, der Weg ist megaintelligent. Eigentlich so Leute, die man selbst als Fachleute vielleicht identifiziert hat und das ist schon eine Schwierigkeit an sich, haben wir ja schon drüber geredet, aber sich mit den zu connecten und mit denen wirklich jetzt irgendwie probieren die Sachen, die ich gelesen habe, zu matchen, um so ein Controlling dafür zu bekommen, sind die Informationen jetzt richtig oder falsch. Weil sonst bist du in diesem Level, dass du einfach nur zuhörst und dann eigentlich 100 Informationen am Tag kriegst und gar nicht weißt, was ist jetzt eigentlich wichtig, was ist richtig? Und ich glaube, das musst du so schnell wie möglich hinkriegen, damit das effektiv wird. Das kann ich nur Leuten mitgeben. Aber das wieder eine Charaktersache. So einer wie Julian ist einer wie Julian, der jetzt auch eine große Agentur hat. Der ist halt vom Charakter auch so. Und deswegen glaube ich, eine Menge, was mit direktem Lernen und Leistungsfähigkeit im SEO zu tun hat, musst du darüber kriegen, zumindest, wenn ich an dieser 100-Prozent, also wenn Leute so werden sollen wie ich oder du es vielleicht bist und dann gibt’s da drunter natürlich noch einen Level, wo du einfach nur SEO strukturell lernst und von der Informationen her und da glaube ich, ist es wichtig, dass du einfach in einer Agentur bist, wo das Know-how so gelebt wird von oben. Da kann ich dir jetzt aber, das ist wie mit dem Kunden, was ist die richtige SEO Agentur? Das kannst du, wenn du anfängst, nicht kontrollieren. Du könntest jetzt, okay, jemand könnte sich bei dir bewerben, um jetzt zu sagen, okay, da kriege ich vielleicht die Nordung, dann passt das, aber wenn du jetzt gar nicht weißt, wer du bist, dann könnte vielleicht auch irgendeiner kommen, der von irgendeiner Drückerkolonne kommt und die finden sich beide sympathisch und dann fängt derjenige da und lernt halt irgendwie Vertriebs-SEO, was ja nicht irgendwie falsch sein muss. Aber wie steigt man ein? Ich kann nur meinen Weg beschreiben und der ist über die Leidenschaft, das ist glaube ich der effektivste, weil die Leute natürlich im zweiten Atemzug auch immer sagen, ja, was kann ich in dem Bereich verdienen? Und das hängt natürlich miteinander zusammen. Wenn ich nur Fußsoldat bin und immer strukturiert arbeite, dann verdienst du sehr, sehr wenig, wenn du aber die Teile zusammenbauen kannst und irgendwann für deinen Chef unersetzlich wirst eigentlich so, das muss ja das Ziel sein, dann verdienst du auch mehr. Der Hebel ist relativ einfach, aber verstehen die Leute ja nicht und die haben auch nicht so den Trieb dafür. Also das ist keine 100-Prozent-Lösung, ist so ein Spirit Ding.

Markus Hövener: Vielleicht noch ein Gedanke dazu. Wir haben ab und zu, dass sich Leute bei uns bewerben, die vorher bei einer anderen SEO Agentur waren und wir hatten da gerade ein, zwei Vorstellungsgespräche von Leuten, die 5 Jahre woanders waren bei so Drückerkolonnen-Agenturen, wie du sie nennst, und da hast du echt gemerkt, das hängt auch davon ab wie du quasi da auch SEO-sozialisiert wirst. Wenn du in so einer Drückerkolonnen-Agentur groß wirst und Linkkauf ist dein primärer Weg, dann wirst du den Kunden natürlich nicht sonderlich weit bringen können, weil du seine Brand vielleicht auch gar nicht siehst. Da ist mir nochmal klargeworden, dass es wirklich so diesen feststehenden SEO gar nicht geben. Selbst wenn irgendwann mal einer diesen Stempel hätte, du bist jetzt endlich ein SEO, muss ich auch sagen, ist vollkommener Quatsch. Es gibt so viele Geschmacksrichtungen, also auch Agentur oder Inhouse, bei Inhouse ist viel wichtiger, dass du wirklich so dieses ganze, dieses interne diplomatische Zeugs aushältst und dass du dich wirklich vor 100 ITler stellst und denen beibringen kannst, was sie da jetzt eigentlich zu tun haben. In einer Agentur ist das nicht so wichtig, in einer Agentur sind andere Sachen wichtig und ich finde es echt schwierig. Ich finde so, gerade den Erlhofer zu lesen, den legen wir natürlich auch vielen erstmal auf den Tisch, aber ich finde, das ist halt Faktenwissen. Also Seitentitel muss so und so lang sein, aber was da an Herzblut eigentlich reingehört, also ich habe ihn jetzt an der Stelle nicht gelesen, aber würde ich jetzt mal unterstellen, steht jetzt nicht im Erlhofer. Und wie das Ganze überhaupt zusammengehängt oder so auch, ich glaube, da musst du …

Marco Janck: Die Welt ist halt größer irgendwie. Das bleibt auch ein Problem. Ich habe auch keine Lösung dafür. Ich probiere das mit meinen Leuten so effektiv wie möglich zu machen, indem ich sie so nah wie möglich an mich ranlasse, so nah wie möglich an meinen Kopf lasse und mehr kann ich eigentlich auch nicht bringen irgendwie. Wie die Leute das dann adaptieren, das liegt sehr stark an Kommunikation und an Persönlichkeit, weil wenn das nicht matcht, wird das halt schwierig. Und das ist dann auch Zufall, wenn du eine Agentur kommst meinetwegen oder auch in ein Inhouse-Team und du verstehst dich jetzt mit den Leuten nicht, dann können die auch noch so schlau sein und so cooles SEO machen, du wirst auch nicht mitbekommen, was die machen, weil einfach die Kommunikationsebene nicht stimmt oder das Menschliche nicht stimmt, weil das irgendwie mal sich über Facebook abends auszutauschen, weil man doch auf der Couch sitzt mit dem Laptop auf dem Schoß und mal eine Frage hat, das gehört in meinem Spiel so zwingend dazu.

Markus Hövener: Absolut. Vielleicht noch, wir sind gerade an so einem neuen Format dran, werden wir gleich wahrscheinlich auch noch drüber reden, also im privaten Bereich. Wir haben uns mit einer anderen Agentur zusammengetan und wir wollen mal unsere SEO Teams aufeinanderprallen lassen. Wir haben uns einen Trainingstag quasi ausgedacht und wollen die von den Teams her mal mischen und Cases durcharbeiten lassen. Und da bin ich sehr gespannt, weil ich echt glaube, auch da, das sind sicherlich alles gut ausgebildete Leute, aber sie gehen wahrscheinlich anders ran an so ein Ding als wir es tun. Und das große Ziel dieses Tages ist für mich erstmal einfach zu erkennen, dass es diese eine Lösung auch gar nicht gibt, dass es diese, wenn du 10 SEOs fragst, kriegst du 10 Strategien ausgewürfelt.

Marco Janck: Das wirst du aber nicht erkennen, das weißt du ja schon.

Markus Hövener: Das weiß ich schon, aber das ist …

Marco Janck: Ist jetzt Provokation.

Markus Hövener: Ich erwarte gar nicht, dass die Unterschiede groß sein werden, aber auch so, wo fange ich an, welche Tools nutze ich eigentlich, was mache ich mir überhaupt für Gedanken, wie wichtig sind so technische Faktoren vielleicht? Manche rennen vielleicht gleich los und gucken sich die technischen Sachen an wie, das hier müssen wir vom Crawling ausschließen oder und andere rennen wahrscheinlich gleich erstmal Richtung Content und sagen, hier ist überhaupt nichts drauf, andere gucken sich das Link-Thema an. Da bin ich sehr gespannt, was da rauskommt aus dem Tag. Ich werde das dann auch irgendwann mal publizieren und wir wollen das auch, wenn das gut läuft, für weitere Agenturen öffnen, dass man so einen großen Trainingstag einfach macht und bin da sehr gespannt.

Marco Janck: Bin ich auch sehr gespannt. Klingt wild, aber ich bin für Clint wild zu haben.

Markus Hövener: Da reden wir gleich nochmal drüber.

Marco Janck: Und das ist zu wild, das ist zu wild.

Markus Hövener: Noch eine Frage vielleicht. Das eine SEO Buch, dass du noch schreiben möchtest? Ich weiß nicht, hast du schon ein Buch geschrieben?

Marco Janck: Nein. Also ich bin nicht so ein Schreibtyp muss ich sagen. Ich habe oft angefangen, bin aber so multidimensional unterwegs, dass ich irgendwie immer denke, hier musst du noch die Perspektive reinbringen, hier die Perspektive reinbringen und dann mache ich das irgendwie, diesen Buchvorschlag zu, setze mich in 3 Tage wieder ran und weiß eigentlich gar nicht, wo ich angefangen habe, weil ich schon wieder ganz Perspektiven im Kopf habe. Da tue ich mir megaschwer, also da bin ich eher ein Chaot. Ich habe mal darüber nachgedacht irgendwie mir das ghostwriten zu lassen irgendwie, dass ich das nur einspreche. Ich glaube, das würde funktionieren. So ich selbst, habe ich auch nicht die Zeit für, um wirklich jetzt so einen Wälzer zu schreiben, selbst wenn das jetzt nur wie bei Julian 300 Seiten sind oder so. Aber natürlich ist das ein Reputations-Ding, da muss ich auch zugeben, neidisch auf die Leute, die das gemacht haben.

Markus Hövener: Natürlich der Erlhofer, der schon oft genannt wurde heute.

Marco Janck: Ja, ist auch cool. Ich meine, das hat er sich erarbeitet, da bin auch neidisch drauf, weil das so ein schöner Reputationsfaktor ist, der so auf Seriosität zeigt und so, ist ja ein Riesen-Business, aber da bin ich nicht der Typ für. Ich muss in so ein Mikrofon quatschen, das ist dann meine Welt oder muss es vielleicht irgendwann, wenn ich Zeit habe, ghostwriten lassen und dann würde ich natürlich dieses Thema holistische Landingpages verschriften. Da findest du aber keinen Verlag für, weil das Nische in der Nische ist. Das geht überhaupt gar nicht. Das würde dann, wenn dann eher so wie das E-Book von Martin Mißfeldt irgendwie laufen, sodass das so im Kleinen läuft. Aber das ist ein Thema, was mich sehr angefixt hat und wo ich auch immer noch dran glaube, weil da ist mir das egal, was die anderen sagen, da habe ich natürlich ein bisschen Gegenwind erfahren, was natürlich auch so ein bisschen damit zu tun hat, dass man sich die Stärke von Positionierung und Wortwahl für so ein Thema, ein Thema zu besetzen, das war sehr lehrreich zu gucken, welche Resonanz da entsteht, scheiß auf das Thema jetzt an sich, aber so wie die Reaktion war. Aber ich glaube daran, dass es wichtig ist, dass du eine Seite hast oder mehrere Seiten auch hast, wo du diese ganzen medialen Geschichten, alles, was wir die letzten Jahre besprochen haben, auf einer Seite vereinen kannst, ob das jetzt, scheiß auf 5.000 Wörter, du musst halt die Möglichkeit haben die ganzen Menschen, die die Suchanfrage auslösen, mit mehreren Medien bespielen zu können. Der eine liest gerne Text, der andere guckt es im Video an, der andere hört gerne Podcast, der andere guckt sich irgendwelche PowerPoint Präsentationen oder ein PDF an oder will mit einem Tool bespielt werden. Es gibt so viele Möglichkeiten da draußen und umso mehr Leute ich auf der Seite begeistern kann, umso größer ist auch Reach von der Seite. Also ich sehe da drin eine Mega-Möglichkeit und da baue ich auch gerade an einem kleinen Konstrukt, um das irgendwie zu visualisieren, auch mit Content Scoring, hatten wir ja eben schon besprochen, da habe ich so meine eigene Vision, um so einen Ideal Content aus meiner Sicht zumindest zu erzeugen. Und das wird vielleicht Anfang des nächsten Jahres, eben je nachdem wie ich durchkomme.

Markus Hövener: Ich finde übrigens Martin Mißfeldt echt ein super Beispiel. Ich meine, ist ja selbst ein E-Book, was von John Mueller mittlerweile empfohlen wird zu dem Thema. Da muss man sagen, supergeil, also suche dir deine Nische raus und ob man das Buch jetzt gelesen hat oder nicht, aber wenn wir zwei irgendwie über Bilder SEO nachdenken, dann ist Martin bei uns im Kopf und ich glaube auch bei ganz vielen Leuten da draußen.

Marco Janck: Er ist auch mein Sparringspartner, wenn ich mich mit dem Thema auseinandersetze, dann suche ich seine Nähe, um mich in dem Thema fortzubilden. Weil das glaube ich, ist auch der größte Shift jetzt, der gerade jetzt so abläuft in Search, also diese Visualisierung und da muss er mein erster Ansprechpartner sein, um zu wissen, welche Hebel ich da bedienen kann und wie meine Vision von Bebilderung von Seiten ist, aber im Zusammenhang mit der allgemeinen Suche und nicht mit der Bildersuche, wie das ja sonst immer so gesehen wurde. Ach, ich optimiere jetzt für die Bildersuche, mache jetzt Bilder SEO, das Spiel ist größer geworden, sondern es geht ja darum, welche Inhalte funktionieren jetzt mit Bildern zusammen und wenn ich ein gutes Ranking für Bilder habe, dann ist die Chance relativ hoch, dass ich auch ein gutes Ranking für meinen inhaltlichen Inhalt bekomme, also für die normale Suche. Aber man muss natürlich auch und das zeigt eben auch Martin sehr schön, du musst auch diesen Fokus haben. Es gibt so wenig Leute davon in Spezialthemen, weil es so wenig Leute gibt, die die Zeit haben, die er hat. Das finde ich auch super, damit kann er sich super positionieren, könnte auch jeder andere sich irgendwie positionieren, das ist ja das, was ich immer sage, aber du musst diese Zeit haben, für dich alleine zu sein, so dein Arbitrage-Geschäft da zu haben, jeden Tag irgendwie 10 Seiten zu klöppeln da irgendwie, aber für dich autark zu sein und dann kannst du auch Modelle entwickeln. Ich finde dieses Modelle-Entwickeln mega-kraftvoll, aber es kostet eben auch Mega-Zeit und setzt auch viel Sachverstand voraus. Aber wenn Leute das machen, das sind die ersten Adressen für mich, wo ich, also wir waren vorhin beim Thema, wo würde ich gucken und lernen, das wären Adressen für mich, wo ich gucken und lernen wollen würde. Leute, die Modelle entwickeln, sind für mich so die Königsklasse in dem, weil die müssen den Weg gegangen sein, sonst können sie in der Regel diese Modelle nicht bauen. Also Content-Ampel von Kerstin Hoffmann zum Beispiel ist ein schönes Beispiel. Resultat aus vielen Jahren Erfahrung, eingedampft auf ein Modell.

Markus Hövener: Komplett simpel, aber funktioniert.

Marco Janck: Super, genau. Und solche Dinge, daran orientiere ich mich mega-gerne, um auch aus meinem multidimensionalen Kosmos da irgendwie mich selbst zu fokussieren. Da hilft mir das halt mega.

Markus Hövener: Also meine Zettel wären soweit durch mit den Fragen. Hast du noch ein Thema auf dem Herzen aktuell? Treibt dich was um?

Marco Janck: Na, mich treibt, also nicht jetzt massiv, also was mich umtreibt zurzeit so als Challenge ist so der Ausblick auf die neuen Serps, was ich schon angerissen habe und wenn das so kommt, welche Auswirkungen das so auf unserer Gesamt-Business haben wird, also kann ich nochmal sagen, in meiner Welt ist das Suchergebnis von morgen ein Grid-System und mich hat immer schon gewundert, dass, als Google AdWords aus der rechten Spalte weggefallen ist, zumindest im Desktop, als die Welt noch Desktop war, diese Fläche nicht besetzt wurde, sie wurde irgendwann mal so ein bisschen besetzt, indem irgendwie Knowledge Graph oder My Business oder irgendwelche anderen One Boxen ausgespielt worden sind, aber eigentlich ist es immer noch relativ kahl. Das was ich jetzt die letzten Wochen sehe, ist halt, dass sehr viele Einzel-Verticals wie Bildersuche, Videosuche, jetzt in One Boxen ausgeliefert werden und Teil von dieser Welt werden. Mich würde wirklich nicht wundern, wenn in ein paar Monaten die Suche rein nach Grid aussieht, was auch im Mobile schon eigentlich seit Jahren die Basis-Welt ist. Und wie dann diese Grids aber verteilt werden und welchen Wert dann auch Google Ads hat oder organische Suche hat, das finde ich spannend und damit spiele ich gerade so ein bisschen rum, wie könnte das aussehen, um so ein Gefühl dafür zu bekommen, was mich da erwartet. Und jetzt in dem 20-Jahresbericht, den sie gemacht haben, diesen Forecaster, war ja zum Beispiel diese neue YouTube OneBox drin, mit der Vorschau, wenn du also mit der Maus über das Video gehst, dass du so eine …

Markus Hövener: Das ist geil.

Marco Janck: Klickvorschau kriegst, das ist ja eine OneBox, die gab’s ja in der Form auch noch nicht irgendwie. Genau, die Bildersuche als OneBox gab es immer so in kleinen Teilen, aber noch nicht so massiv, auch nicht mit Bildunterschriften. Da ändert sich gerade mega-viel glaube ich und da, ist nur so eine Ahnung, aber da habe ich eben Bock dran mit dieser Ahnung zu arbeiten, weil ich glaube, dass es logisch wäre von der Folge. Wir arbeiten mit Kunden, also in den meisten Fällen, also 80 Prozent der Leute, die haben in irgendeiner Form irgendein WordPress Tool da oder irgendein Tool, was als Grid funktioniert und ist das schon ewig unsere Welt. Für mich ist das so, manche Sachen sind dann einfach ab einem bestimmten Punkt plausibel und logisch und dann beschäftige mich damit. Das ist so dieses, man sammelt sehr viele Daten und irgendwann stehst du unter der Dusche und sagst, boah, jetzt verbindet sich so eine Welt. Wirst du vielleicht auch kennen oder liegst du in der Badewanne und dann denkst du, wow, die neue Welt. Also für dich nur, aber das macht es so spannend finde ich, so Ideen kommen irgendwie für eine neue Richtung.

Markus Hövener: Ich werde den Link auf den Blogbeitrag von Google übrigens in die Shownotes reinpacken. Habt ihr wahrscheinlich eh alle gelesen, aber ist echt wichtig sich damit zu beschäftigen, was da so kommt, gerade so query-less und so sind echt starke Stichworte, wo glaube ich echt noch viel passieren wird. Ob das jetzt einen großen Einfluss auf SEO hat, bleibt mal abzuwarten. Wann das alles kommen wird, bleibt auch noch ein bisschen abzuwarten. Wie stark die Nutzung ist, okay, aber guckt euch das an, beschäftigt euch damit. Hört beim Marco immer schön in den Podcast rein.

Marco Janck: Da habe ich in der letzten Sendung eben darüber sehr viel philosophiert. Also danke nochmal für den Hinweis.

Markus Hövener: Na klar. Nochmal zum Frühstücken gehen?

Marco Janck: Ja finde ich gut irgendwie. Ich kann auch nicht mehr stehen. Die sehen ja nicht, dass wir hier stehen.

Markus Hövener: Nein, das ist etwas blöd, was da Studio ist halt. Wir haben das Hotelzimmer etwas umgebaut. Ich hoffe, wir kriegen das gleich noch wieder alles zurückgebaut.

Marco Janck: Also ihr seht ja auch nicht, dass Markus in Unterhose hier steht irgendwie und was ich hier optisch ertragen muss.

Markus Hövener: Ja, was soll ich sagen?

Marco Janck: Genau. Ich stehe nackt hier. Oh Gott, euer Bild.

Markus Hövener: Nackt und bewaffnet. Also komm, vielen Dank.

Marco Janck: Danke dir.

Markus Hövener: Und danke fürs Zuhören und bis bald. Tschö!

Marco Janck: Tschö!

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

3 Kommentare zu “Search Camp Episode 58: Das SEO-Kamingespräch – Quo Vadis, SEO?”

  1. Avatar-Foto Olli

    Hi Markus,
    den Link zum Google Blogpost vermisse ich noch, bei dem es um queryless etc. geht
    VG, Olli

  2. Avatar-Foto Markus Hövener

    Oops… wahrscheinlich ist der hier gemeint:
    https://www.blog.google/products/search/improving-search-next-20-years/

    Grüße,

    Markus

  3. Avatar-Foto Olli

    THX, Markus!

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