SEO + SEA zusammen: 4 wichtige Strategien [Search Camp 267]

14. März 2023 | Von in Podcast "Search Camp", SEA, SEO

SEO und SEA haben mehr als nur zwei Buchstaben gemeinsam. Wenn beide Kanäle zusammenarbeiten, kann jeder von den Stärken des Anderen profitieren. Welche Strategien sich da anbieten, klären wir in dieser Podcast-Episode – mit Gina Gilsing.

 

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SEO + SEA zusammen: 4 wichtige Strategien

Markus Hövener: Moin und herzlich willkommen zu Search Camp, dem Online Marketing Podcast mit wichtigen Insights rund um SEO, SEA und Co. Mein Name ist Marcus Hövener und jetzt geht’s auch direkt los. Viel Spaß! Ja, moin, herzlich Willkommen zu Search Camp, Episode – Episodennummer weiß ich ehrlich gesagt gerade noch gar nicht. Wir werden es irgendwann herausfinden oder ihr wisst es in dem Augenblick, wo ihr das hier hört. Heute sind wir zu zweit. Hallo, Gina!

Gina Gilsing: Hallo, Markus.

Markus Hövener: Hallo. Für alle, die dich nicht kennen, du bist bei uns im Performance Team und beschäftigst dich auch viel mit SEA, richtig?

Gina Gilsing: Das ist absolut richtig. Ja.

Markus Hövener: Genau. Das sind so Leute, mit denen ich faktisch eigentlich nichts zu tun habe. Nicht, weil sie mir von Herzen so unsympathisch sind, sondern einfach nur, weil, ja, jeder hat so sein Themengebiet. Meins ist SEO, deins ist SEA. Und deswegen haben wir heute ein gemeinsames Thema, nämlich wie wir zusammenkommen. Also nicht wir als Einzelperson, sondern wir als fachliches Bündel, wenn man so möchte. Was ja durchaus Vorteile für Unternehmen bringen kann. Deswegen haben wir beide uns ja in der Agentur auch viel damit beschäftigt, und dieses Wissen wollen wir heute mit den anderen teilen, richtig?

Gina Gilsing: Ja, das stimmt.

Markus Hövener: Okay, ja, weil auch wir in der Praxis erleben ganz ehrlich, dass so SEO und SEA immer noch viel zu getrennt voneinander gesehen werden, was sehr schade ist. Und sonst machen wir eher Interviews. Aber heute machen wir wirklich, ja, dass jeder so seine Expertise reinbringt und wir dann schauen, wie können wir das eigentlich zusammenbringen. Und vielleicht fangen wir mal damit an, wo die Unterschiede eigentlich liegen zwischen SEO und SEA, weil erstmal, klingt total banal jetzt, aber das “SE” haben wir noch beide gleich. Also dass – vor allem, dass es um Suche geht, das haben wir beide gleich. Wir greifen beide Menschen in dem Augenblick ab, wo sie aktiv nach einem Produkt oder nach einer Lösung suchen, und das ist gut. Das ist auch, ja, finde ich das Schöne an SEO und SEA, aber trotzdem sind wir ja relativ unterschiedlich. Wo sind so die Unterschiede? Erst mal, die SEOs denken eigentlich immer langfristig, die SEAs können auch kurzfristig denken. Das heißt, wenn jetzt einfach ein Keyword eingebucht wird, dann ist das für so ein SEA – korrigier mich natürlich immer – eine Sache von Sekunden, und für die SEOs ist es immer, naja, du musst erst mal eine Seite machen, dann musst du erstmal – muss die gecrawlt werden, muss sie gerendert werden, muss sie indexiert werden, und dann vergeht noch viel Zeit, bis sie dann noch gut rankt. Also SEO ist immer langfristig, SEA kurzfristig. Bei SEO auch ganz wichtiger Unterschied ist, wir brauchen immer passenden Content. Wenn wir für irgendwas ranken wollen, dann brauchen wir auch eine Seite, wo das draufsteht. Gibt’s natürlich ein paar Tricks drumherum, das macht man aber heute nicht mehr. Bei den SEAs ist es rein theoretisch nicht so. Ihr könnt einfach mal ein Keyword einbuchen, Geld hinterlegen, was soll der Klick kosten? Und ja, ihr braucht im Prinzip nicht unbedingt eine passende Seite. Natürlich, wenn jetzt ihr das Keyword A einbucht, und der Nutzer landet auf einer Seite, wo irgendwie was ganz anderes drauf ist, macht die ganze Sache keinen Sinn. Aber trotzdem, ihr braucht erst mal eigentlich keinen passenden Content dafür. SEO – gibt’s vielleicht auch noch einen Unterschied – ich nenne das immer Beifang. Nämlich quasi, was kriegst du eigentlich alles an Such-Traffic ab, der dir eigentlich gar nichts bringt? Und das erlebe ich gar nicht mal so selten, dass man relativ viel Such-Traffic hat. Ja, für verschiedene Suchbegriffe, von denen Google dann irgendwie denkt, sie wären schon relevant. Ich habe aber eigentlich nichts davon. Das heißt, sie sorgen für Klicks, sie sorgen für Impressionen, aber das war es dann auch. Und bei den SEAs – und vielleicht kannst du da kurz mal ein bisschen reingrätschen – ihr könnt euch – eure Keyword Optionen könnt ihr viel besser steuern, was eigentlich alles – was ich eigentlich alles haben will und was nicht, richtig?

Gina Gilsing: Ja, absolut richtig. Also wir können halt einfach schauen, ob wir das sehr exakt einbuchen wollen, wo man sich auch, ja, auch ein bisschen beschneidet, indem man sich halt auf, ja, eine bestimmte Form des Keywords eben beschränkt. Dann können wir zum Beispiel auch sagen, dass wir eine Wortgruppe hinterlegen, was dann eben bedeutet, dass wir auch zum Beispiel Suchbegriffe abfangen können, die mit in diese Wortgruppe passen. Und der Extremfall ist eben, dass man sagt, man geht weitgehend passend. Also dann muss wirklich – ja, kann das eingebuchte Keyword in irgendeiner Form vorhanden sein, aber um möglichst andere Begriffe zum Beispiel noch ergänzt werden. Und das Gute ist ja auch eben auch, dass wir bei der Suche zumindest auch Einblick – oder bei Shoppinganzeigen den Einblick haben in die Suchbegriffe und dementsprechend auch ausschließen können, wenn da zum Beispiel auch Quatsch bei ist, und dementsprechend signalisieren können, Hey, zu sowas möchten wir doch nicht gefunden werden.

Markus Hövener: Also zum Beispiel der Klassiker, jemand sucht nach irgendwas plus billig. Dann kannst du sagen, wann immer “billig” drin vorkommt in der Suchanfrage, den will ich nicht.

Gina Gilsing: Genau, zum Beispiel.

Markus Hövener: Und das können wir SEOs eben leider nicht. Und dann habt ihr noch eine ganz tolle Sache, die ich euch immer neide: Conversions pro Keyword. Die habt ihr und wir SEOs haben die nicht.

Gina Gilsing: Das stimmt.

Markus Hövener: Richtig.

Gina Gilsing: Da sind wir auch sehr stolz drauf.

Markus Hövener: Genau. Das heißt, um das zu haben, muss einmal Conversion Tracking eingerichtet werden, und dann seht ihr an jedem Keyword, das und das hat’s mir hinten heraus gebracht, so Stichworte wie ROAS und so.

Gina Gilsing: Genau. Also wir können sehen, welche Conversions – welches Keyword für welche Conversion verantwortlich war. Da hängt natürlich auch noch die Anzeige hinter, und ja, wie du schon gesagt hast, auch die Geburtsstrategie, auch Attributionsmodell spielt da eine Rolle. Also, da steckt ein ganz bisschen mehr hinter, aber so runtergebrochen beschreibt es auf jeden Fall ganz gut, dass wir sehen können, welches Keyword auf jeden Fall, ja, mitverantwortlich dafür war, dass zum Beispiel gekauft wurde oder ein Lead erzielt wurde.

Markus Hövener: Ja, das hatten wir SEOs irgendwann auch mal. Aber der Herr gibt und der Herr nimmt. So ist es leider. Bevor wir gleich zu – ja, wir haben vier Strategien, die wir intern diskutieren oder eben natürlich auch nutzen. Ich finde, es gibt ein großes Problem, das haben die SEOs, das haben aber auch die SEAs später auch noch abbekommen, nämlich, wir sehen gar nicht alle Suchbegriffe. Das heißt, wer immer schon mal in der Search Console unterwegs war, im Report Leistung, der weiß natürlich, da kriege ich nur tausend Keywords angezeigt. Man kann etwas darüber hinausgucken, gibt’s verschiedene Strategien dafür. Ich kann mir zum Beispiel verschiedene Properties anlegen für verschiedene Unterordner, und für jeden kriege ich dann wieder tausend Suchbegriffe. Das kann ich dann alles zusammenschmeißen. Aber so richtig praktikabel ist das natürlich in der Praxis nicht unbedingt. Oder jetzt gibt’s neu diesen BigQuery Export. Den habe ich ehrlich gesagt in der Praxis noch nicht getestet. Aber da sollst du eben auch deutlich mehr Daten kriegen als das. Aber trotzdem, Sachen, die sehr, sehr selten gesucht werden, da sagt Google, “Nö, das -” – ich zitiere gerade mal: “To protect user privacy -” – das wird ja gerne so nach vorne gehalten, “- the performance report doesn´t show all data.” Ja, das ist das, was wir den Longtail nennen. Und das sehen wir nicht, das siehst du eben, wie gesagt, in der Search Console. Wenn du mal alle Klicks oder alle Keywords plus Klicks aufaddierst, dann bist du immer deutlich unter dem, was dir insgesamt an Klicks angezeigt wird. Und ich habe es schon gesagt, Gina, bei euch SEAs ist es nicht besser, oder?

Gina Gilsing: Nee, also wir haben da leider auch mit zu kämpfen, denn Google automatisiert ja auch immer mehr und lässt sich auch dann jetzt langsam auch immer weniger leider in die Karten schauen. Also vor allen Dingen auch so SEA-dynamische Formate, wie zum Beispiel jetzt auch die PMax, die ja relativ neu ist. Und – also DSA-Anzeigen. Da ist es eben auch genauso, dass wir nicht alles sehen oder vielleicht sogar gar nichts, wie bei der PMax zum Beispiel. Und das ist natürlich echt superärgerlich. Aber zum Glück haben wir ja doch noch ein paar Kampagnenformate, wo wir doch unsere Erkenntnisse rausziehen können.

Markus Hövener: Aber trotzdem ist es so, Sachen, die ganz selten gesucht werden, die seht ihr dann an irgendeinem Punkt auch nicht mehr, ne?

Gina Gilsing: Ja, also, ich wüsste noch nicht mal, ob wir das an der Seltenheit festmachen können oder woran Google festmacht, wann er das nicht ausspielt. Aber es ist einfach so, dass man da auch leider gar nicht alles sieht. Selbst wenn Conversions sogar reingekommen sind, sehen wir nicht, welches da – also manchmal sogar nicht, welches dafür dann wirklich verantwortlich war.

Markus Hövener: Reden wir mal über ein ganz, ganz grundsätzliches Problem bei dem Ganzen. Und das ist ein Problem, was wir wahrscheinlich gar nicht so lösen können. Aber die Frage ist ja zum Beispiel angenommen, ich ranke auf Position eins für ein ganz bestimmtes Keyword, also organisch, sollte ich jetzt dafür trotzdem eine SEA-Anzeige schalten, also eine Google Ad-Anzeige schalten oder nicht? Also sprich, wenn ich mit dem einen sichtbar bin, sollte ich dann das andere auch noch machen? Das ist ja so die klassische Frage dahinter.

Gina Gilsing: Also, ich finde, das sollte man schon nutzen, denn die Anzeigen stehen ja auch immer noch über den organischen Begriffen oder über den organischen Anzeigen. Und natürlich auch die Gefahr hin, dass – oder was heißt die Gefahr hin, also Wettbewerber werden ja auch auf die – auf ähnliche oder gleiche Keywords, wenn nicht sogar auf die eigene Brand bieten oder auf die Brand von einem Wettbewerber und können somit ja auch besser ranken oder performen als man selber. Also da sollte man schon mitaufsteigen und auch diese Plätze für sich sichern. So ist man halt auch großflächiger sichtbar.

Markus Hövener: Und die klassische Frage, die natürlich immer kommt, sollte ich zum Beispiel auf meine eigene Brand auch eine Google Ad schalten, obwohl ich organisch ja eigentlich auf Position eins festgenagelt bin?

Gina Gilsing: Ja, also hundertprozentig ja, weil auch da eben der Fall sein – also, Wettbewerber können eben auch auf die Brand anderer wetten – ähh, wetten; bieten – und wetten wahrscheinlich auch – nein, bieten. Und das wäre ja superärgerlich, wenn jemand nach mir sucht, aber der Konkurrent angezeigt wird. Und der Vorteil ist auch eben, wenn man für seine eigene Brand bietet, dass Google Ads irgendwann auch versteht – weil ja auch das Google Ads Konto dahinter mit dem Namen hinterlegt ist – dass Google Ads irgendwann weiß, dass das meine Brand ist und dementsprechend die CpC, also die Kosten pro Klick, für mich dann auch günstiger sind. Also, das sollte man auf jeden Fall nutzen und ja, die Käufe, die Leads, die darüber kommen, auf jeden Fall mitabgreifen.

Markus Hövener: Gut, ich habe, wie gesagt – oder wir haben uns vier Strategien überlegt. Eine Sache finde ich vorher immer ganz wichtig: dass man natürlich auch die Dienste miteinander verbindet. Dafür kann man einfach in die Google Search Console gehen unter den Einstellungen, und dann kann ich Google Search Console und Google Ads miteinander verbinden, weil standardmäßig tauschen die beiden sich erst mal nicht aus. Ich kann das übrigens theoretisch noch mit vielen anderen Diensten verbinden, kann man machen. Aber gerade für diesen Zweck, über den wir jetzt gerade sprechen, ist natürlich Search Console und Google Ads miteinander verbinden – und das ist wirklich total einfach – ist natürlich absolut sinnvoll. So. “Strategie Nummer eins” haben wir das Ding genannt, und das Stichwort ist “SEA validiert Keywords für SEO”. Deine Bühne, Gina.

Gina Gilsing: Ja, super, dann übernehme ich jetzt mal ganz kurz. und zwar geht es in Strategie eins eben darum, dass SEA eben als Datenlieferant für SEO dienen kann. Und das funktioniert halt eben indem, dass wir ja mit unseren Anzeigen konkrete Suchanfragen beantworten, die die Nutzer eben über die Suche stellen. Und ja, das funktioniert ja eben dementsprechend so, dass wir ja die Keywords eingebucht haben, also auch in den verschiedenen Keyword-Variationen, die wir ja vorhin schon erläutert haben. Und zum Beispiel auch mit automatischen Ausrichtungsformen, wie zum Beispiel Shopping oder DSA. Und wenn Google halt bewertet, dass ein Keyword eben passend zu einer Suchanfrage ist, wird dementsprechend die Anzeige dazu, die damit verknüpft ist, ausgespielt. Aber das ist noch nicht alles, denn dahinter hängen natürlich auch unfassbar viele Performance Daten, die eben wichtig dafür sind, zu zeigen, war die Anzeige erfolgreich, war das Keyword erfolgreich, kostet das vielleicht nur Geld und bringt mir das eben auch den Erfolg, den ich möchte. Was man da – hmm, wolltest du was sagen?

Markus Hövener: Nee, mach du. Nee, mach du.

Gina Gilsing: Okay! Und was man da aber eben auch im Hinterkopf halten muss, das, was Markus ja auch vorhin schon angesprochen hat, ist eben, dass wir ja den Datenverlust auch im SEA-Bereich auf jeden Fall haben. Also, es ist jetzt nicht ganz repräsentativ, aber die Daten, die wir bekommen, reichen auf jeden Fall dafür, dass die SEOs daraus ihre, ja, ihre Schlüsse ziehen können und zum Beispiel bewerten können, inwieweit Keywords für die relevant sind, und können diese dann eben in die – ja, zum Beispiel eine SEO-Strategie oder ähnliches auffassen oder miteinbeziehen. Also die Daten, die dahinter hängen, zum Beispiel welche Keywords für Conversions verantwortlich waren oder für Leads oder für Klicks auch, ja, die Daten können wir liefern, und dementsprechend können da die Teams gut zusammenarbeiten und da Zusammenschlüsse ziehen oder auch zusammen an einer Strategie arbeiten.

Markus Hövener: Heißt aber natürlich, ich muss erst mal Geld ausgeben, also –

Gina Gilsing: Ja.

Markus Hövener: Und es muss auch eine Zeit lang laufen.

Gina Gilsing: Genau, das stimmt. Also, man muss da schon ein – es kommt auch immer darauf an, in was für einer Branche man ist, aber man muss da schon ein bisschen was in die Hand nehmen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn, ja, im besten Fall verdient man natürlich auch mit SEA schon Geld damit, und man kann natürlich auch, bevor Geld in SEO-Strategien oder Umsetzungen gesteckt wird, vorher natürlich auch schon mal testen, was gut funktioniert und was nicht gut funktioniert, und somit könnte man da auf der einen Seite vielleicht sogar ein bisschen einsparen und das dann auch dann in SEA stecken.

Markus Hövener: Und real ist das, finde ich, für unsere Kunden selten ein Problem, weil die meisten haben schon jahrelang Google Ads geschaltet, und dann, ja, hat man diese Daten natürlich auch, ne?

Gina Gilsing: Genau!

Markus Hövener: Also, jemand, der jetzt 2023 erst mit Google Ads anfängt – klar, es kann ein neues Unternehmen sein, aber viele Unternehmen sind ja schon sehr lange unterwegs, also da liegt schon ein richtiger Datenschatz rum.

Gina Gilsing: Das stimmt allerdings.

Markus Hövener: Also das war, dass die SEAs Keywords validieren für die SEOs, und dann kannst du als SEO hingehen und sagen: “Okay, hier ist ein Keyword, da wissen wir, das performt gut, organisch ranken wir gar nicht so gut dafür. Lass uns da was für machen.” Kategorie aufbauen oder Linkaufbau oder interne Verlinkung verbessern, wie auch immer. Zweite Strategie ist jetzt andersrum, nämlich, wir liefern – also wir, die SEOs liefern den SEAs Stoff. Ist natürlich vielleicht etwas schwieriger, aber geht natürlich trotzdem. Das heißt, wir sitzen natürlich auch auf Keyword-Schätzen. Das heißt, wir können zum Beispiel mal im SISTRIX nachgucken, was sind eigentlich alles Keywords, für die wir gut ranken? Und da ich eben schon gesagt habe, im SEO kriegt man häufig etwas Beifang ab, also Suchbegriffe, die man vielleicht gar nicht so beabsichtigt hatte, kann man dann auf diesem Wege natürlich trotzdem Suchbegriffe finden, die man vielleicht so auf den ersten Blick gar nicht im Hinterkopf hatte, aber eben dadurch dann eben draufkommt. Da bieten sich Tools an, wie ein SISTRIX oder auch die Search Console. Und es gibt – auch im SISTRIX gibt’s diesen schönen Report, der heißt Keyword-Gruppen, wo er – wo das Tool mir alle Keywords eben nach – ja, so Basis-Keywords zusammenfasst, wie, weiß nicht, “basteln” oder “Kinder”. Und da stecken dann ganz viele andere Keywords drin, so dass man erst mal auch eine Richtung sieht, was sind denn eigentlich überhaupt so Themengruppen. Und dass man dann – dass man das den SEAs eben auf den Tisch legen kann und kann sagen, “Hier, habt ihr schon über das Thema Kindergeburtstag nachgedacht, weil ihr seid immer nur bei Weihnachtsfeiern, und das Tool sagt aber, dass ihr zumindest dafür rankt?” Jetzt muss man dann natürlich noch eben wieder gucken, ist das Ganze wirtschaftlich relevant oder ranke ich nur und habe eigentlich nichts davon? Aber da kann ich relativ viel rausholen. Und dafür kann man sich die eigene Website angucken. Ich bin aber auch ein absoluter Freund davon, wenn man eben auch alle Wettbewerber einmal durchlaufen lässt. Und Wettbewerber meint für mich nicht immer zwangsweise die direkten Wettbewerber, also die Unternehmen, die ich einfach so typischerweise kenne, die genau das Gleiche machen wie ich. Sondern das kann eben auch ein Portal sein zum Thema, während ich vielleicht nur ein Onlineshop bin. Aber um insgesamt einfach möglichst viel Keyword-Input zu kriegen, ist das – ja, finde ich das manchmal spannend, was dabei rauskommt. Ja, Strategie Nummer drei würde ich dir wieder überlassen, Gina, da geht es ums Wording.

Gina Gilsing: Ja, sehr gerne. Ja, ums Wording, da schlagen sich wahrscheinlich die SEOs manchmal genauso rum, wie wir SEAs, dass wir manchmal auch nicht so ganz wissen, was – wollen wir jetzt einen Anzeigentext schreiben, oder dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Und ja, wir haben es uns ja schon sehr eingeschweißt, dass wir Meister darin sind, das Wichtigste in kurze, knackige Sätze zu packen, also zum Beispiel ja eben Headlines. Also wir haben da ja lediglich 30 Zeichen, wo wir halt auf das Wichtigste eingehen können, und bei den Beschreibungen sind es zum Beispiel 90 Zeichen. Also, wir sind – haben da auch nicht viel Platz, um zu sagen, was wir möchten. Und ja, vor dem Problem stehen die SEOs natürlich auch manchmal, dass eine Meta-Description her muss, aber man vielleicht auch da gerade nicht weiß, Okay, worauf wollen wir uns da konzentrieren? Da können wir auf jeden Fall auch sehr, sehr gut zusammenarbeiten, denn da können wir auf jeden Fall Abhilfe leisten, denn das Verfassen von kurzen Texten ist halt, ja, unser täglich Brot. Und dementsprechend können wir damit eben zum Beispiel direkt Meta Descriptions liefern oder aber auch Inspiration liefern, indem man einfach sagt, so, hier, das ist das, was wir benutzt haben. Vielleicht kannst du da einfach mal was rausziehen oder gucken, in welche Richtung das gehen soll. Und somit kann man da einfach auch Hand in Hand gehen. Oder auch eben umgekehrt. Wenn natürlich eine Meta Description schon steht, können auch wir schauen, inwieweit wir das für die Anzeigen benutzen. Also, es ist schon so ein Geben und Nehmen, aber ich glaube, wir schreiben so ein paar Texte öfter, und deswegen kann das auf jeden Fall sehr, sehr gut helfen. Und vor allem können wir natürlich auch da wieder sehen, welche Assets, also welche Überschriften oder Beschreibungen auch eben gut funktioniert haben, weil wir ja wieder die Daten haben. Also auch wenn zum Beispiel, ja, für so eine Description mehrere Varianten zur Verfügung stehen, können wir zum Beispiel eine Anzeige aufsetzen und einfach gucken, welche Beschreibung oder welche Headline funktioniert am besten, und dann, der Gewinner wird dann zum Beispiel dann in die Meta Description aufgenommen. Also das ist einfach super und sollte man auf jeden Fall öfter nutzen. Denn, ja, die Kennzahlen, die wir halt einfach sehen, sowas, wie, wie oft wurde was ausgespielt, wie oft wurde denn auf die Anzeige geklickt oder auch wieder, wie oft wurde gekauft, ist natürlich auch wieder, ja, ein Indikator dafür, wie erfolgreich eben ein Text Asset sein kann oder wie erfolgreich es eben ist. Also das finde ich echt super, dass man so einfach auch ganz schnell und unkompliziert einfach noch Tests fahren kann, bevor man das aufnimmt.

Markus Hövener: Und gerade so klassische Themen wie, schreibe ich jetzt “keine Versandkosten” rein oder “schnelle Lieferung” oder – auch das erleben wir, glaube ich, in der Praxis ganz oft, dass der Kunde erst mal vielleicht ganz andere Verkaufsargumente oder auch Klickargumente im Kopf hat, als sich dann später wirklich als real wichtig durchsetzen.

Gina Gilsing: Ja, absolut, also, da gibt’s echt Paradebeispiele. Oder dass viele denken, dass der Punkt “kostenloser Rückversand” an sich gut ist. Aber das ist natürlich ein bisschen verführend auch, dass – ich bestelle jetzt ganz viel und schick zurück, und das ist so eine Überschrift, die wir jetzt zum Beispiel mit Vorsicht eher genießen. Also ja, ist schon ganz interessant, was dabei rumkommt.

Markus Hövener: Ja, finde ich spannend. Also haben wir bei Strategie drei wieder etwas, wo die SEAs was für die SEOs tun können. Strategie Nummer vier ist jetzt wieder umgekehrt. Nein, stimmt gar nicht! Ich ziehe es zurück. Also Strategie Nummer vier, das zielt darauf ab, dass in Google Ads habe ich ja auch die Möglichkeit, Display Werbung zu schalten. Und das finde ich oft auch ganz spannend. Wenn man das tut, dann wird man ja auf bestimmten Websites ausgespielt, nicht natürlich auf allen, sondern nur für einen kleinen Teil. Aber auch das kann spannend sein, weil die SEOs wollen natürlich auch immer gerne wissen, so, ja, welche relevanten Blogs gibt es zum Beispiel da draußen für eine Thematik, oder wo kann ich vielleicht auch mal einen Link kaufen, tauschen, irgendwas. Und das ist durchaus spannend. Das heißt, wir SEOs können uns die Daten herausziehen aus diesem Placements und können das mit unseren Daten anreichern, die wir uns so gerne holen, wie ein Sichtbarkeitsindex, wie eine Domainpopularität, um dann eben zu gucken, okay, wer von diesen Websites kann jetzt wirklich spannend sein? Zum Beispiel, wenn es wirklich um eine Anfrage wegen einer Verlinkung geht. Kann natürlich auch – ja, gibt’s halt viel mehr – oder man kann sich viele Metriken angucken. Ja, ich bin nicht ein Freund von allen Metriken, aber gerade sowas wie Sichtbarkeitsindex, also rocken die wirklich das Internet, finde ich schon ganz spannend. Man muss natürlich immer wissen, wie wenig aussagekräftig so manche Metrik dann in der Praxis auch wirklich ist. Und man muss natürlich auch wissen, bei allem, was man da macht, man sollte immer die sogenannten Search Essentials im Blick haben. Das waren früher die Webmaster Richtlinien. Das heißt, man darf natürlich keine Links kaufen, man darf auch nicht Links exzessiv tauschen zum Beispiel. Also, wer auch immer da in dieses Thema Linkaufbau rein möchte, sollte die auf jeden Fall einmal vorher durchgelesen haben. So, jetzt haben wir vier Strategien, und wie gesagt, wir beide, wir beschäftigen uns Bloofusion-seitig gerne mit diesem Thema. Jetzt stelle ich mal eine ganz dumme Frage – die Antwort kennend, natürlich – ist es denn so, dass man das einmalig macht, und dann ist alles gut? Gina, sag doch mal!

Gina Gilsing: Ja, natürlich nicht, also die Zutat für den Erfolg ist natürlich eben dieser regelmäßige Austausch intern. Also, dass man einfach sich gegenseitig auf dem Laufenden hält. Was machen gerade die SEAs, was machen die SEOs? Und ja, wie oft ist es zum Beispiel, dass die SEOs, ja, für eine neue Seite zuständig sind, die irgendwann mal beworben werden soll. Und auf einmal heißt es, ja, jetzt, bitte schnell bewerben, und wir hätten schon Wochen, wenn nicht sogar Monate vorher genauso starten können. Also, das ist so ein Paradebeispiel, dass auch manchmal die Kunden gar nicht wissen, was ist zum Beispiel für beide Gewerke wichtig, oder wo können wir schon viel eher auch zusammenarbeiten? Und deswegen bin ich einfach ein großer Fan davon, wenn ich mit einem SEO von Bloofusion zum Beispiel zusammen an einem Kunden arbeite, dass wir uns regelmäßig treffen, einfach mal besprechen, was gerade so die letzten Monate passiert ist, aber auch zum Beispiel auf die Kennzahlen gucken. Gab es sehr erfolgreiche Keywords, gibt’s Erkenntnisse zum Wording, was sagen die Kennzahlen im Allgemeinen? Und das finde ich einfach sehr, sehr wichtig, dass man einfach zusammen eben an diesem Kunden arbeitet und dann auch eben guckt, dass man zusammen eine Strategie entwickelt und den Kunden dahingehend zusammen auch betreut und gemeinsam voranbringt.

Markus Hövener: Und da kann man sich auch ein bisschen helfen lassen. Wir haben das mal letztens auf der Bloo:Con auch visuell vorgestellt. Das können wir jetzt leider gerade nicht machen. Aber wir haben uns – oder je nach Kunde haben wir ein Dashboard, was quasi in beide Richtungen geht, wo ich eben zum Beispiel Keywords identifizieren kann, die SEA-mäßig gut gelaufen sind, aber organisch jetzt noch nicht, oder umgekehrt. Und das Ganze kann man eigentlich relativ gut im – das, was früher Data Studio heißt, jetzt Looker Studio – ja, also wer auch immer damit ein bisschen rumspielen möchte – wir haben da jetzt kein Template. Also wir haben ein Template natürlich für uns intern, wir haben es nicht öffentlich gemacht. Ist kein Hexenwerk. Also, beide Datenquellen kann man relativ gut anzapfen. Da muss man ein bisschen gucken, welche Daten möchte man sich eigentlich angucken. Und dann, wie gesagt, wenn man das Ganze zusammenbringt, dann stimmen wir das allerdings dann häufig trotzdem nochmal mit dem Kunden ab, weil nicht alles, was wie ein Potenzial aussieht in diesem Dashboard, ist dann auch wirklich ein Potenzial. Also auch da immer mit dem Kunden gucken, ist das jetzt ein Keyword, was für ihn auch wirklich, wirklich wichtig ist? Vielleicht haben wir eine Marke identifiziert, die spannend ist, aber wo – weiß nicht – die der Kunde nächstes Jahr vielleicht nicht mehr führen wird, dann macht es keinen Sinn, da jetzt noch SEO-mäßig groß was rein zu investieren. Und ja, also das vielleicht so als Tooltip, weil natürlich kann man sonst in dem ganzen Datengeschaufel auch, gerade bei großen Kunden, sowohl organisch als auch SEA-mäßig relativ gut den Überblick verlieren. Ja. Könnten wir doch eigentlich schon mal zu einem Fazit kommen, Gina, oder? Willst du das heute ziehen?

Gina Gilsing: Ja, das kann ich sehr gerne machen. Und wie jetzt hoffentlich in dieser Folge deutlich wurde, ist, dass es halt wirklich sehr viele Möglichkeiten in beide Richtungen gibt. Also beide Gewerke können unfassbar gut voneinander profitieren. Natürlich haben wir hier keine perfekten Daten als Basis, aber sie reichen auf jeden Fall, dass man für den jeweiligen Kunden oder eben auch für das andere Gewerk seine Schlüsse ziehen kann. Und ja, einfach nochmal so zusammengefasst, wir können sehr viel für – also, wenn ich sage “wir”, meine ich uns SEAs – wir können natürlich sehr viel für die SEOs validieren. Wir haben die Conversion Daten. Und die SEOs können uns auch frischen Wind und Pfeffer in die SEA-Kampagnen bringen. Also ich weiß nicht, man sollte nicht mehr warten mit der Zusammenarbeit.

Markus Hövener: Pfeffer ist gut, das finde ich prima. Genau. Vielleicht noch kurz der Hinweis, das war dein erster Podcast heute, oder?

Gina Gilsing: Mein erster Podcast, ja.

Markus Hövener: Wie war es bis hierhin?

Gina Gilsing: Ja, es war ganz schön, also ich war sehr aufgeregt, aber hat Spaß gemacht.

Markus Hövener: Da freuen wir uns natürlich viel über Feedback. Also wenn ihr das auch gut fandet und – genau, könnt ihr uns natürlich wie immer gerne über die ganzen sozialen Netzwerke – wo sind wir eigentlich überall? Weil, Gina ist übrigens nicht nur SEA, sondern ist auch in unserem Team Outreach. Sorgt also dafür, dass wir unsere ganzen sozialen Kanäle bespielen. Ist dein Thema, ne?

Gina Gilsing: Ja, ist voll mein Thema mit meinen beiden Kolleginnen Marina und Kathrin. Also – und mit Markus, natürlich, sind wir das Team Outreach. Und ihr findet uns auf LinkedIn natürlich, bei Facebook, Twitter, und wir haben auch noch einen sehr frischen Instagram-Account, der sich auf jeden Fall auch noch über Follower freut. Also schaut da gerne mal vorbei.

Markus Hövener: So machen wir das. Okay! Und wir hoffen natürlich, Gina, dass wir dich jetzt ein bisschen angezündet haben für das Thema Podcast. Das wäre jedenfalls cool.

Gina Gilsing: Ja, vielleicht gibt es ja noch einen SEA meets SEO, Teil zwei. Wer weiß!

Markus Hövener: Wir gucken mal. Wir gucken mal. Gut, damit entlasse ich A, Gina, und B, euch da draußen und wünsche euch eine verdammt gute Zeit. Bleibt gesund, startet gut in den Frühling, der sich so ganz langsam – also zumindest bei Gina sehe ich schon ein bisschen Sonne. Das ist gut. Also es wird langsam was. So. Ich wünsche euch was, und hoffentlich bis bald! Tschüss!

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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