Wie sieht die perfekte HTML-Seite zu einem Thema aus? [Search Camp Episode 212]

18. Januar 2022 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Der Köder muss nicht dem Angler schmecken, sondern dem Fisch. Und so ist es mit Content: Nutzer und Suchmaschinen müssen diesen gleichermaßen mögen, um vordere Suchmaschinen-Positionen einnehmen zu können. In dieser Episode gibt es daher einen Überblick: Was muss eine gute HTML-Seite alles können, um die gesteckten Ziele erreichen zu können?

 

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Wie sieht die perfekte HTML-Seite zu einem Thema aus?

Heute mit einem Thema, wo es insgesamt mal um Content geht, und das ist nach wie vor King. Das ist so eine Plattitüde, die ich eigentlich gar nicht so mag, weil sie einfach die Wahrheit sehr stark verkürzt. Aber kurz gehen wir mal davon aus, Content ist King. Deswegen heute meine Frage: Wie sieht eigentlich die perfekte HTML-Seite zu einem Thema aus?

Ich habe sehr viele Punkte mir aufgeschrieben, das werde ich jetzt Schritt für Schritt mit euch durchgehen. Erstmal die Frage ist ja die perfekte HTML-Seite. Also HTML ist die Standard-Beschreibungssprache für Seiten im World Wide Web. Google kann aber auch andere Inhalte erkennen, zum Beispiel PDF-Dateien oder Robots-Dateien. Kann ich nur nicht empfehlen, hat verschiedene Implikationen. Warum das Ganze schlecht ist, habe ich auch sicherlich podcast-mäßig mich schon mehrfach drauf eingelassen auf dieses Thema.

Also gehen wir erstmal davon aus, wir haben eine HTML-Seite. Was kann man daran gut und richtig machen? Bezogen auf technische Faktoren, aber vor allem auch auf inhaltliche Faktoren. Ich habe eine relativ lange Liste, das heißt, dies wird auch vielleicht eine relativ lange Folge werden. Gucken wir uns das mal an. Ich leg mal einfach los mit allen Faktoren.

 

Der Seitentitel

Der Seitentitel wird von Google verwendet, um im Suchergebnis als zweite Zeile, dem sogenannten Title Link zu erscheinen. Der Seitentitel ist zudem sehr Ranking-relevant. Das heißt, das, was da steht, sollte eben wirklich die Seite beschreiben. Das heißt, wenn du Keywords gefunden hast zu deiner Seite, sollten diese Keywords auch definitiv im Seitentitel vorkommen und auch gerne sehr weit vorne. Und es sollte wenig Blabla geben, insgesamt hast du ohnehin nur 50 bis 60 Zeichen Platz. Das heißt, für epische Arien ist da relativ wenig Raum. Also: Wenn du es länger machst, wird Google das Ganze streichen, also hinten abschneiden, und das lohnt definitiv nicht. Also keep it short and simple.

 

Meta Description

Die Meta Description ist nicht Ranking-relevant. Das heißt, das, was da steht, kann nicht gefunden werden. Aber es ist anzeigerelevant, denn das, was in der Meta Description steht, wird als dritte und vierte Zeile im Suchergebnis ausgegeben, also etwas, was der Nutzer durchaus lesen kann. Hier hast du ungefähr 150 bis 160 Zeichen Platz und deine Suchbegriffe sollten alle in der Meta Description vorkommen, weil es ansonsten sein kann, dass Google die Meta Description einfach verwirft.

Bei der Meta Description wäre mir immer sehr wichtig, dass sie gut und effizient lesbar ist, also nicht einen Bandwurmsatz, sondern vielleicht zwei, drei, vier Teilsätze. Die darfst du auch gerne mit Sonderzeichen trennen. Nicht alle Sonderzeichen werden von Google auch übernommen, da muss man sich vorher ein bisschen umgucken. Aber ich sag mal, viele Sonderzeichen, die optisch nicht komplett aus dem Rahmen fallen, werden durchaus übernommen.

 

URL/Pfad

Der nächste Punkt ist die URL, respektive der Pfad. Also an dem, was vorne steht, kannst du ja wenig machen, https://www.meinewebsite.de, das ist klar. Und was kommt danach?

Die URL wird grundsätzlich in ihrer Wirkung überschätzt. Ich bin aber trotzdem immer ein Freund davon, wenn man die URL natürlich trotzdem nutzt. Und gerne so, dass man so zwei Ordner hat, das heißt, der erste Ordner gibt vielleicht an, was es ist. Also zum Beispiel /blog/ oder /ratgeber/. Und der zweite Ordner gibt dann quasi an, um was es sich handelt. Und da sollte man eben auch wieder seine Suchbegriffe aufgreifen. Diese gerne in Kleinschreibung ohne Umlaute, also Umlaute sollten aufgelöst werden, aus ö wird also oe. Und Wörter sollte man nicht mit Leerzeichen, sondern mit Bindestrich trennen.

 

H1

Dann haben wir noch die H1, die Hauptüberschrift. Jede Seite sollte genau eine Hauptüberschrift haben, also nicht 0, nicht 2, auch definitiv nicht 3, sondern genau eine. Die sollte auch oben im sichtbaren Bereich sein. Es sollte also das sein, was der Nutzer, der auf die Seite kommt, wahrscheinlich als erstes lesen wird. Es ist natürlich wichtig, dass da die Suchbegriffe drin vorkommen, aber auch, dass man den Nutzer willkommen heißt. Also nicht nur so eine H1 wie „Fliesen“, sondern hier hast du eigentlich keine Zeichenbegrenzung. Das heißt, du kannst auch ein bisschen mehr Prosa reinpacken, du kannst Verkaufsargumente dort platzieren. Irgendetwas, was dem Nutzer sagt: Hey, du bist richtig hier. Schön, dass du da bist. Das heißt, wenn du jetzt Marktführer bist für Fliesen, dann sollte genau das dort auch stehen. Also „Fliesen günstig beim Marktführer kaufen“.

 

H2-H6

Es gibt aber nicht nur die H1, es gibt auch H2s, H3s bis H6, also Überschriften zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Grades. Diese solltest du auch gerne verwenden, um deinen Content zu strukturieren.

H2s, H3s gehören für mich nicht ins Menü, gehören für mich nicht in den Footer, nicht in die Navigation, nein, nur für den Content. Auch dort denkst du bitte immer an Suchmaschinen und an Nutzer gleichermaßen. Das heißt, für den Nutzer ist es natürlich wichtig, dass er sich anhand der Zwischenüberschrift orientieren kann, was folgt jetzt gleich in dem Text, der danach folgt. Und für die Suchmaschine wäre es natürlich schön, wenn man die Suchbegriffe nochmal ein paarmal unterbringt. Nicht mit der Brechstange, sondern wirklich nur dann, wenn es auch wirklich sinnvoll ist.

 

Bilder

Bevor wir zum Text kommen, reden wir auch noch über Bilder. Bilder sollten drin sein, zumindest bei den meisten Themen ist das gut. Es gibt ein paar Themen, wo man sich das Ganze sicherlich schenken kann. Das sind zum Beispiel steuerliche Themen, also welcher Steuersatz gilt für das und das, oder Abschreibungsmodelle für …, da erwarte ich jetzt gar kein Bild. Aber natürlich, wenn es ein optisches Thema ist, dann ist es gut. Wobei eben auch hier: Bitte nicht die Brechstange rausholen. Also es geht nicht darum, irgendein Bild reinzupappen, also irgendein Stock Image, das als Mood-Bild oben eingeblendet wird. Eher nicht. Sondern wirklich: Gibt es Bilder, die für den Nutzer sinnvoll sind?

Wenn es die gibt, sollte dort auf jeden Fall das Alt-Attribut gesetzt werden, das eben beschreibt, was in dem Bild zu sehen ist. Und gerne sollten hier natürlich noch mal die Suchbegriffe aufgegriffen werden. Alternativ kannst du übrigens auch eine Bildunterschrift setzen.

Und es gibt noch die Regel, dass wichtige Bilder eher oben auf einer Seite zu sehen sind als unten. Das wird man sowieso fast automatisch richtig machen, deswegen muss ich das gar nicht so unbedingt erwähnen. Also nochmal: Gerade, wenn du visuelle Themen hast, du verkaufst Deko-Schnickschnack oder Holzschuhe, dann müssen da Bilder rein. Das ist völlig klar. Wenn es ein langweiliges, dröges Thema ist wie Steuervorschriften, dann brauchst du kein Bild.

 

Text

Kommen wir jetzt zum großen Thema Text. Da gibt’s wirklich eine Menge zu sagen, glaube ich. Also erstmal solltest du das Thema hinter der Suchanfrage vollständig abdecken und monothematisch. Das heißt, auf dieser Seite solltest du eben das Thema in die Tiefe durchleuchten, aber auch wirklich nur dieses Thema. Also nicht noch unten irgendwie ein ganz anderes Thema drunter, sondern eben wie gesagt vollständig und monothematisch.

Es wäre total gut, wenn du keine Rechtschreibfehler drin hast, keine Grammatikfehler. Es gibt natürlich eine große Streiterei darüber, ob auch inhaltliche Fehler erkannt werden können. Also wenn du zum Beispiel schreibst „Köln liegt in Bayern“. Kann Google das erkennen? Kann Google in der Folge die Seite abwerten, weil dort sachlich falsche Informationen drinstehen? Glaube ich eher nicht daran. Halte ich auch für relativ unwahrscheinlich. Vielleicht kommt das, ist aber eher eine Glaubensfrage. Also nochmal: Rechtschreibfehler, Grammatikfehler, alles solche Sachen, also alles, was so Feinarbeit angeht, was in der Schule angestrichen worden wäre, – das ist vielleicht ein gutes Beispiel – das sollte dort eben auch stimmig sein.

Der Text sollte klar auf Entitäten ausgerichtet sein. Also: Ich glaube, das ist klar mittlerweile, das komplette Internet wird nicht nur irgendwie einfach in Keywords zerlegt, sondern Google versucht auch Entitäten herauszulösen, also worum geht’s in diesem Text. Und da sollte man natürlich darauf achten, dass man das Ganze hinbekommt. Das heißt, wenn du einen Text schreibst über Treppenlifte, aber zum Beispiel gar nicht über Treppenlifte schreibst oder nur so marginal am Rand, dann ist das natürlich vielleicht kein guter Text.

Insgesamt sollte dein Content ohnehin besser sein als alles andere, was es gibt. Es gibt den Satz vom Ten Times Content, also: Dein Inhalt muss zehnmal besser sein als jeder andere. Wow, das ist natürlich erst mal ein hoher Anspruch, plus, besser kann man nicht auf einer Zahlenskala messen. Also man kann nicht sagen: Der ist wirklich zehnmal besser. Oder ich kann mir den Content angucken und sagen: Ah! Der ist aber nur achtmal besser. Ich glaube, darum geht’s auch nicht. Es geht einfach nur darum, dass man wirklich einen Content hat, der einfach nicht nur Blabla-Text ist, der nicht einfach nur abgeschrieben ist bei den anderen, sondern der wirklich besser ist als alles, was es gibt.

Falls möglich, sollte dein Text auch unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema anbieten. Das ist natürlich bei vielen Themen, – du verkaufst jetzt gerade einen Flug von Hamburg nach München – ich finde, da gibt’s wenig unterschiedliche Sichtweisen. Also der Startpunkt ist klar, der Zielort ist klar, passt schon. Aber gerade bei medizinischen Themen oder zum Beispiel arbeitsrechtliche Themen, wo eben es vielleicht wirklich zwei Meinungen oder zwei Strömungen gibt, oder auch bei geschichtlichen Themen, wo man sich vielleicht nicht sicher ist, bei juristischen Themen, dann sollte eigentlich immer klar sein, dass du alle Sichtweisen zum Thema anbieten solltest.

Wichtig wäre mir auch immer, dass der Text strukturiert ist und gut lesbar ist. Das hatten wir eben schon so ein bisschen auch mit den Zwischenüberschriften. Es gibt nämlich die Scanner und die Skimmer, die eigentlich definitiv nicht den ganzen Text lesen, sondern wie so ein Adler da drüber kreisen und dann irgendwo zustoßen wollen. Die wollen nicht das Ganze lesen, die wollen eigentlich nur ihre schnelle Antwort haben. Und dafür können sie nicht den ganzen Text lesen. Und alles, wo ihr helfen könnt, dass das gut passieren kann, sollte genutzt werden. Also Zwischenüberschriften ist ein großes Thema, aber auch Bullet Points zum Beispiel oder nummerierte Listen, mit Fettungen zu arbeiten, alle diese Sachen bitte nutzen, um es strukturiert und gut lesbar zu machen.

Empfehlen würde ich auch immer so optische Unterbrechungen, also nicht einfach nur eine Textwüste, sondern hier mal eine Infobox, da mal ein Video, hier mal ein Quiz, dass das Ganze eben auch wirklich schön aussieht, dass es einfach gut ist.

Links auf weiterführende Quellen, ja, das definitiv auch. Auch da muss man natürlich sagen: Das macht nicht immer Sinn. Also wenn du jetzt einen Beitrag hast wie „So verlegst du Laminat“, dann gibt es vielleicht nicht die Koryphäe für das Verlegen von Laminat. Und es macht auch vielleicht nicht immer Sinn, dann auf sowas zu verlinken. Aber wenn du in einer Thematik bist und du schreibst zum Beispiel was über Corona und die Empfehlung der STIKO, dann darfst du auch gerne auf diese Empfehlung der STIKO verlinken. Also da, wo es Sinn macht, solltest du das tun.

Insgesamt vielleicht ein Aspekt, den ich natürlich am Anfang ein bisschen vergessen habe, ist: Dein Text sollte insgesamt unique sein, also es sollte ihn nirgendwo anders geben. Wann immer es deinen Text quasi bei dir gibt und woanders, kann es sein, dass Google das Ganze zusammenfaltet. Sprich, wenn es den zweimal gibt, dann wird Google sich in der Regel für eine Quelle entscheiden und vielleicht bist du das dann nicht, sondern wenn du das auf einem anderen Portal veröffentlicht hast, vielleicht kriegen die dann den Zuschlag. Und das willst du natürlich auch nicht. Plus, er sollte eben unique sein. Das heißt, nicht einfach nur eine Kopie von einem Wikipedia-Beitrag, sondern eben selbst geschrieben auf jeden Fall.

 

Kannibalisierung

Und ideal wäre natürlich auch, wenn du Kannibalisierung vermeidest. Das heißt, du hast zu einem Thema X schon mal was geschrieben, dann macht es keinen Sinn nochmal was zum Thema X zu schreiben. Damit meine ich eben das genaue Thema X. Also klar, wenn du verschiedene Rezepte hast, dann ist jedes deiner Rezepte ein Rezept. Aber ich sag mal, ein Keyword ist für dich „Rezept Apfelkuchen“, dann wäre es natürlich gut, wenn es nur eine Seite dafür gibt. Ist vielleicht jetzt ein blödes Beispiel, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine.

 

Featured Snippets

Wo ihr auch noch darauf achten könnt, ist, dass ihr, wenn ihr das wollt, auf Featured Snippets abzielt. Also Featured Snippets heißt ja, dass Google einen Textausschnitt von eurer Seite nimmt und den schon mal als Antwort prominent an erster Stelle in den Google-Ergebnissen platziert. Das ist nicht ganz unumstritten, weil das eben auch in einer geringeren Klickrate resultieren kann. Auf der anderen Seite wirst du an verschiedenen Stellen von Google ausgespielt. Das heißt, in Summe kannst du eben trotzdem mehr Reichweite damit erzielen. Da man das aber nicht gezielt auswerten kann, zum Beispiel über die Google Search Console, ist das immer so ein bisschen ein Rätselratenspiel.

Wenn du auf Featured Snippets abzielen möchtest, dann musst du ganz bestimmte Regeln beachten. Da geh ich jetzt gar nicht so sehr in die Tiefe, aber zum Beispiel solltest du eine H2 haben mit der Frage, wo zum Beispiel Suchbegriffe aufgeführt sind, und darunter die Antwort so in circa 50 Wörtern. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Google das Ganze übernimmt.

Es gibt drei verschiedene Arten von Snippet, es gibt das Text Featured Snippet, das ist das häufigste. Dann gibt es noch eine Liste und dann gibt es noch eine Tabelle. Wie gesagt, die Spielregeln, die schenke ich mir an dieser Stelle jetzt mal. Im Großen und Ganzen solltest du eben immer so eine Zwischenüberschrift darüber haben, die die Suchbegriffe aufgreift oder die Frage, um die es geht, und darunter dann die Antwort, entweder als Text, als Liste oder als Tabelle, je nachdem, was jetzt hier geboten ist. So, das war so das Thema Text.

 

E-A-T

Ich muss natürlich noch auf das Thema E-A-T zu sprechen kommen, steht ja für Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness. Das ist ein Konzept aus den Quality Rater Guidelines. Wo nicht unbedingt klar ist, ob das so eins zu eins alles im Algorithmus abgebildet wird. Aber schenken wir uns diese Debatte jetzt mal.

Was Google möchte oder formuliert in diesen E-A-T-Prinzipien, ist eben, dass die Website und der Autor beide eigentlich wirklich Experten in diesem Thema sind, um das es geht. Und Expertentum, zumindest in meinem Verständnis, kann man sich nicht selber an die Brust heften, kann sagen „Hey! Ich bin Experte für …“. Ja klar, kannst du das machen, aber das bringt es eigentlich nicht. Sondern Experte wirst du eigentlich durch äußere Anerkennung. Irgendjemand zitiert dich als Autor, jemand zitiert dich als Unternehmen oder erwähnt dich als Unternehmen, weil du etwas gemacht hast zum Thema X.

Und deswegen wäre es natürlich schön, wenn eben diese perfekte HTML-Seite, vor allem dann, wenn sie ein redaktioneller Beitrag ist, auch einen definierten Autor hat, der unten ein Foto hat und eine Bio-Box und das wird verlinkt auf eine Autorenprofil-Seite dieses Autors. Und dieser Autor ist auch wirklich Experte für dieses Thema, das heißt, er hat auf drei Konferenzen im letzten Jahr gesprochen, er macht einen Podcast zum Thema und ist dreimal von SPIEGEL und FAZ und Süddeutsche zitiert worden. Das wäre schön. Tun sich wahnsinnig viele Kunden wahnsinnig schwer mit diesem Thema, aber wenn es einfach ist, bräuchte es uns ja alle nicht.

 

Indexierbarkeit

Und dann haben wir noch technische Themen, wie ich finde. Also erstmal sollte diese Seite, um die es geht, also die perfekte HTML-Seite sollte eben auch indexierbar sein.

Das heißt, sie sollte entweder ein Canonical Tag auf sich selbst haben oder kein Canonical Tag. Empfohlen ist natürlich eher die sogenannte Selbstreferenz, also das Canonical Tag zeigt auf sich selbst.

Die Seite sollte natürlich nicht per noindex gesperrt sein und sollte nicht per robots.txt gesperrt sein. Weil was gesperrt ist, wird nicht im Index auftauchen. Das stimmt nicht ganz, denn per robots.txt gesperrte Seiten können durchaus im Index auftauchen, haben aber keinen Content und ranken deswegen auch faktisch nicht.

 

Page Speed

Was haben wir noch? Die Seite sollte natürlich hinreichend schnell sein. Es gibt ja die Core Web Vitals mit den drei Metriken und es gibt insgesamt den Ranking-Faktor Page Experience, wo das dann mit drinsteckt. Das sollte natürlich alles gegeben sein.

Das heißt, die Seite lädt schnell, sie hat keinen Layout-Shift und sie ist auch noch relativ schnell, das heißt, der First Input Delay ist auch in einem akzeptablen Bereich. Ob sie das ist, siehst du in der Google Search Console im Report „Core Web Vitals“.

 

Internationale Websites

Nächster Punkt: Ich bin noch nicht am Ende. Ihr habt schon gedacht, wow, jetzt hat er es aber gleich. So viel habe ich nicht mehr. Aber was mir noch wichtig wäre, ist, wenn es eine internationale Website ist, dann sollte es dort auch ein hreflang-Tag geben. Das heißt, angenommen, es gibt diesen Artikel zweimal, einmal für Deutschland und einmal für Österreich, – wer mir hier schon mal zugehört hat, weiß, das ist keine gute Idee, aber gehen wir mal kurz davon aus, dass es so ist – es gibt ihn also quasi zweimal, dann sollte man auf jeden Fall das Hreflang-Tag nutzen, damit der Besucher aus Deutschland auf die deutsche Seite kommt und der Besucher aus Österreich auf die österreichische Seite. Das wäre schön.

 

Markup

Und wo wir bei Technik sind, es wäre natürlich auch noch schön, wenn die Markups, die relevant sind, drin vorkommen. Das wäre vor allem das Article Markup. Da wird eben quasi nochmal bereitgestellt und markiert: Was ist die Hauptüberschrift? Wer ist der Autor? Was ist die URL des Autors? Was ist das Bild? Und so weiter.

Dann gibt’s natürlich noch ein paar Markups, die eigentlich für jede Seite relevant sind, zum Beispiel das Markup Breadcrumb List, was die Seitenstruktur angibt. Und dann kann man mit noch ein paar anderen Sachen arbeiten, um noch mehr Raum in den Suchergebnissen einzunehmen, wie das FAQ Page Markup oder das Review Markup für den Fall, dass man den Artikel auch bewertet hat.

Und dann gibt es noch das Markup Speakable, was eben hilft Google zu verstehen: Wenn eine Maschine diesen Beitrag vorlesen soll, was soll denn jetzt vorgelesen werden? Weil Google sagt sich: So ungefähr 20 bis 30 Sekunden würde ich vorlesen, danach strecke ich alle viere von mir. Deswegen muss man Google oder sollte man Google über dieses Speakable Markup übergeben: Was ist denn jetzt hier eigentlich der Teil, den man vorlesen kann? Das ist zum Beispiel, wenn es ein redaktioneller Beitrag ist und es gibt so einen kleinen Teaser als Einleitung, dann ist das genau das Markup, was man damit markieren kann.

 

Discover

Wenn wir jetzt über die Suche sprechen würden, dann wären wir, meiner Meinung, jetzt ungefähr durch. Aber es gibt noch Google Discover. Google Discover ist etwas, was losgelöst ist von der Suche. Und da geht’s auf einmal darum, dass Google Artikel findet und quasi die Themen daraus extrahiert und gleichzeitig weiß Google über seine ganzen Nutzer, welche Themen die interessieren. Und wenn es da einen Match gibt, dann wird mein Artikel diesem Nutzer empfohlen.

Das kann durchaus spannend sein von der Reichweite, die man damit erzielt. Natürlich nur, wenn es eben auch entsprechende Nutzer gibt, die sich für diese Themen interessieren, und wenn es auch genug gibt. Also Google hat zum Beispiel bei mir mittlerweile verstanden, dass SEO ein Thema für mich ist, und bietet mir natürlich immer auch SEO-Artikel an. Das passt. Einfach auch, weil es auf beiden Seiten genug sowohl Artikel als auch Personen gibt, die das toll finden. Wenn du jetzt allerdings der absolute Experte bist, ich weiß es auch nicht, für Doppelschneckenextruder, dann gibt es vielleicht auch überhaupt gar nicht genug Beiträge, wenn es überhaupt einen dafür gibt, den Google dir vorschlagen könnte. Also hier geht’s natürlich eher um größere Themen. Wobei da zum Teil schon ziemlich absurde Themen dabei sind. Also man kann bei jedem Artikel, der mir in Google Discover vorgeschlagen wird, sehen, warum der gewählt wurde. Dazu muss man, ich glaube, das sind so drei Punkte, auf die man klicken muss rechts neben dem Beitrag, und dann sieht man halt, warum er den jetzt ausgewählt hat. Und für Google Discover gibt es eben klare Empfehlungen und vor allem gibt es eben das Article Markup, was drin sein muss. Da haben wir aber eben schon drüber gesprochen. Und dann wäre es noch gut, wenn es ein Header-Bild gibt mit 1200 Pixeln Breite. Das sollte natürlich, weil dieses Bild dann auch ausgespielt wird in Discover, sollte natürlich auch optisch attraktiv sein. Also nicht einfach nur weiße Schrift auf schwarzem Grund, sondern auch …, da optimieren ja durchaus einige Leute daran, dass sie da auch optimal dargestellt werden, weil wir leben in einer Aufmerksamkeitsökonomie. Das heißt eben auch, dass du natürlich ein geiles Bild brauchst. Punkt!

 

Finale

Ich glaube, ich bin am Ende. Ich guck noch mal, ob noch was fehlt. Grundsätzlich könnte man natürlich auch noch mal auf ein paar andere Themen eingehen. Was ich vielleicht ein bisschen habe linksliegen lassen, ist das Thema Qualität. Ich habe viel so über Keywords gesprochen und dass das Thema vollständig abgedeckt wird und monothematisch.

Ich hoffe, dass aus all dem immer folgt, dass der Beitrag auch eine sehr hohe Qualität hat. Das ist für mich schon immer fast ein bisschen selbstverständlich. Ich finde, zum Thema Qualität gibt’s natürlich die Schwierigkeit, dass es keine harte Metrik dafür gibt.

Gerade wenn ich mit Kunden spreche und dann sage, hm, wie beurteilt ihr denn so die Qualität eurer Inhalte, und die Kunden sagen „Ja, die ist doch top“, und ich muss leider dann oft sagen „Ja, ich finde den gar nicht mal so gut, weil …“. Also Qualität ist natürlich immer eher von außen zu betrachten, also von einem neutralen Nutzer, der sich einen Content anguckt: Ist das das Beste, was jemand, der diese Frage hat, auch lesen sollte? Ich meine, ich hatte das eben schon, der Content soll zehnmal besser sein als das, was alle anderen haben. Aber dieses „besser“ ist halt immer schwer zu greifen.

Und das heißt nicht die Wortzahl, das heißt nicht irgendwie, wenn meine Konkurrenten 2000 Wörter geschrieben haben, muss ich 3000 Wörter schreiben. Das ist nicht so. Aber gleichwohl werde ich, wenn meine Konkurrenten alle sinnvolle 2000 Wörter geschrieben haben, werde ich wahrscheinlich nicht ganz mit 500 Wörtern hinkommen. Da ist es natürlich trotzdem immer noch ein bisschen ein Spiel, wo man sich seine Konkurrenten auch mal sehr genau angucken sollte.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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