Amazon: Top Strategien für Online-Händler [Search Camp Episode 138]

28. Juli 2020 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Amazon ist für viele Online-Händler ein wichtiger Verkaufskanal. Im Interview mit Amazon-Profi Peter Giesen klären wir: Ist Amazon Segen oder Fluch? Gibt es noch relevante Amazon-Alternativen? Ist der stationäre Handel tot?

 

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Transcript

Markus Hövener: Moin! Vielen Dank fürs Einschalten, da sind wir heute wieder bei Search Camp, und heute mit dem Thema Amazon. Das mache ich nicht alleine, ich habe Peter Giesen zugeschaltet. Moin Peter!

Peter Giesen: Moin! Ach, Amazon ist heute Thema? Menschenskinder, hättest du mir vorher sagen sollen.

Markus Hövener: Hättest du dich nur vorbereitet.

Peter Giesen: Hätte ich mich noch anderthalb Jahrzehnte vorbereitet.

Markus Hövener: Genau. Also grundsätzlich, um vielleicht Peter ganz kurz vorzustellen, ich verbinde dich eigentlich mit zwei Themen. Das eine Thema ist so Führung, das lassen wir heute außen vor, also die Big Five for Life werden wir ein anderes Mal aushandeln müssen.

Peter Giesen: Finde ich aber auch ein sehr unwahrscheinlich interessantes Thema, aber gerne, nächstes Mal.

Markus Hövener: Und das zweite Thema ist ganz klar Amazon. Warum, klären wir jetzt eigentlich auch schon beim nächsten Satz, denn Peter ist der einzige Unternehmer, den ich kenne, und ich kenne eigentlich viele Unternehmer, über den ich sagen kann, dass er einen Scheißladen betreibt und er hält das für was Gutes. Ist das richtig?

Peter Giesen: Ja.

Markus Hövener: Sag mal.

Peter Giesen: Ich habe ein Team von 46 tollen Menschen um mich herum, und das Team darf wirklich mit Fug und Recht behaupten und nach außen kommunizieren, sie arbeiten in einem Scheißladen. Das machen ja weitaus mehr als 46 Menschen hier in Deutschland und auch weltweit, aber meine meinen es wirklich ernst und mit purer Energie aus dem Herzen heraus, weil das ist halt nichts anderes als ein Markenname. Und ein Markenname polarisiert, er darf ein bisschen anzüglich sein, weil das brauchen wir einfach in der digitalen Welt. Und wenn wir sichtbar sein wollen, dann ist das letztendlich ein kleines Rädchen unter vielen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Und das ist der Name Scheißladen.

Markus Hövener: Was verkaufst du?

Peter Giesen: Geschenkartikel. Also Artikel, die wir alle zum Leben nicht wirklich brauchen, aber die gerne verschenkt werden und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das ist auch unsere Philosophie, weil mein Anliegen war, als wir das Unternehmen aufgemacht haben, wir haben auch stationären Handel mit einem großen Lagerverkauf, 3.500 Quadratmeter mal eben kurz in Worte gefasst, war es, alles im Grunde anders zu machen als wie der herkömmliche Handel. Das heißt auch, unsere Verkaufsfläche sieht total anders aus. Das ist ein Hochregallager, wir haben die Schreibtische auf Cola-Kisten mit Paletten und Glas obendrauf konzipiert, die Theke ist aus Paletten-Holz. Also einfach anders sein. Und das ist sicherlich auch ein Indiz dafür, dass Erfolg sich dann automatisch einstellt.

Markus Hövener: Ich war ja schon relativ oft sogar bei euch, sogar noch letzte Woche. Also wer immer wirklich etwas für einen Geburtstag braucht, ob es so sinnvoll oder sinnlos ist, sollte da auf jeden Fall Mal im wunderschönen Wettringen vorbeigucken.

Peter Giesen: Ganz genau, in the middle of nowhere. Wir sitzen auch wirklich in the middle of nowhere, ich benutze bewusst jetzt mal die englische Wortwahl, weil zu uns verliert sich wirklich niemand. Es ist aber schön auch einen Einzelhandel, und da kommen wir gleich nochmal zu Richtung Amazon, zu betreiben, der in der Lage ist, komplett autark zu sein. Und wir sitzen also wirklich nicht in so einer Einkaufszonenmeile, wo wirklich Massen an Kunden, aber der Laden ist immer irgendwo mit ein, zwei Kunden gefüllt tagsüber. Und das ist interessant. Hat natürlich seine Zeit gedauert und bei uns findet jeder, der irgendwo auf eine Ruhestand-Party, auf einem Geburtstag, auf eine Geburt, auf eine Hochzeit, auf eine Junggesellen-Party, auf eine Lesben-Party, Schwulen-Party, völlig egal, findet etwas. Und da kann ich auch im Grunde schon fast jetzt den Bogen zu Amazon spannen, aber darf ich?

Markus Hövener: Ich wollte vielleicht kurz mal vorher abfragen so, egal welchen Händler du fragst, und du bist jetzt auch einer, bei Amazon fällt dir keiner so richtig massiv um den Hals. Es gibt immer diese Hassliebe, viele sagen, Amazon ist für den Umsatz gut, aber auf der Negativseite, Amazon diktiert die Bedingungen, Amazon kann jederzeit den Hahn zudrehen. Wo bist du so auf so einer Freundschaftsskala mit Amazon?

Peter Giesen: Ein Fluch und ein Segen, nenne ich es immer. Auf der einen Seite stehen natürlich die wirklich riesigen Absatzchancen und wirklich, die den Umsatz manchmal wirklich buchstäblich in die Höhe schnellen lassen können. Natürlich, es ist einfach sehr verlockend, aber auf der anderen Seite hat Amazon ein striktes Regelwerk. Also ein striktes Regelwerk insofern, als dass die Qualitätskriterien von Amazon, denen darf man und muss man sich einfach unterwerfen. Entweder du akzeptierst das oder du lässt es. Es ist für mich immer eine moralische Frage auch gewesen und mit der gehe ich jetzt auch noch immer mal so in Diskussionen. Ich habe die Biografie von Jeff Bezos gelesen, ich lese sehr gerne Biografien, und Jeff Bezos ist halt ein Mensch, der geht mit Ellbogen durchs Leben. Das ist aber überhaupt nicht meine Art von miteinander umgehen, sondern ich bin eher so dieser unterstützende, helfende Mensch, Synergien bilden, Netzwerke bauen, und das macht Amazon und Jeff Bezos nur, um sich selbst gut zu positionieren und Amazon zum weltgrößten Marktplatz, was sie ja im Grunde schon sind, zu positionieren. Deswegen durfte ich mir aber die Frage stellen, ich bin verantwortlich für eine Vielzahl von Menschen, und da ist es einfach nicht mehr wirklich so die ganz moralische Frage für mich gewesen, mache ich Geschäft mit Amazon, Ja oder Nein. Weil Amazon kam auf mich zu, ich kam gar nicht auf Amazon zu, sondern Amazon hat ein Team, das wusste ich auch später erst, ich habe mich noch sehr geehrt gefühlt, als Amazon anrief, ob ich bei Amazon verkaufen darf und will. Ich sage, wow, Amazon ruft mich an.

Markus Hövener: Cool!

Peter Giesen: Jeff Bezos. Wow! Hammer! Nein, die haben eine ganze Armada von Teammitgliedern, die wahrscheinlich die Gelben Seiten früher, Branchenbuch durcharbeiteten und alle Händler anriefen. Und das ist ganz einfach so ein schönes Indiz dafür zu sagen, dass Amazon den Umsatz hochhebt, definitiv. Und wenn ich es aus der Sicht sehe, ein unternehmen so zu positionieren, dass es am Markt lebensfähig ist, dann ist es grob fahrlässig, nicht mit Amazon zu arbeiten. Ganz klar.

Markus Hövener: Könntest du denn ohne Amazon, also was wäre, wenn jetzt wirklich Amazon, wenn Jeff jetzt morgen den Hahn zudreht und sagt, Peter, niemals mehr?

Peter Giesen: Genau. Und das ist die Gefahr, weil wir machen massiv viel mit Amazon. Nur mal eine Zahl gesagt, wir machen knapp 4 Millionen mit Amazon, verkaufen da knapp 43.000 Artikel inzwischen in 9 Ländern, nutzten FBA komplett dafür. Wenn Amazon jetzt sagt, wir wollen mit dir nicht, dann wird es eng. Wir durften allerdings auch schon diese Erfahrung machen, weil dieses strikte Regelwerk, was Amazon hat auf der einen Seite, heißt auch, dass du dich dem unterwerfen darfst. Und bei Amazon sitzen auch nur Menschen und wenn die den falschen Knopf betätigen, der da heißt „Suspendierung“ oder mal eben kurz „Verkäuferkonto mal vorübergehend geschlossen“, obwohl du in keinster Weise irgendwo etwas falschgemacht hast, aber vielleicht ein Produkt bei 43.000 Angeboten drin hast, was vielleicht eine Marke abbildet, wo der Markenrechtinhaber der Meinung ist, dass es Missbrauch ist, dann wirst du erst mal gesperrt. Und das durften wir auch erleben. Und dann kommen genau diese Fragen, Markus, auf, die du gerade sagtest, was mache ich eigentlich, wenn das jetzt nicht mehr für 3, 4, 2 Tage, sondern für immer? Dementsprechend darf sich auch jeder so positionieren, dass er nicht von einem Marktplatz abhängig ist. Das ist ein ganz liebgemeinter Rat. Deswegen eigener Webshop, stationären Handel, Lagerverkauf. Es gibt nicht nur Amazon, es gibt auch viele andere Marktplätze, aber auf jeden Fall sich auf verschiedenen Standbeinen zu positionieren.

Markus Hövener: Und du hast das ja ganz schlau gemacht, du hast einen eigenen Shop und hast auch natürlich Amazon auf der anderen Seite, aber eigentlich trennst du diese Sachen relativ stark?

Peter Giesen: Definitiv, und zwar aus folgendem Grund, erst mal möchte ich nicht, der Markenname Scheißladen, der polarisiert natürlich, der hat eine gewisse Assoziation, ob der jetzt vertrauenswürdig, vertrauenserweckend ist, ist wieder gerade etwas anderes. Im Bereich Geschenkartikel ist es mal ganz interessant. Wenn wir andere Artikel vertreiben, ob das unter dem Markennamen so sinnvoll ist, halte ich mal für ein bisschen fragwürdig. Auf der anderen Seite heißt das aber auch, ich weiß, dass Amazon natürlich mit all seinen Verkäufern im Grunde in Konkurrenz steht. Wir haben beispielsweise einen Shop, der heißt scheissladen.com und ich habe ganz am Anfang mal nur einen Artikel, das war eine blutige Axt, ich weiß das noch, als wäre es gestern gewesen, das ist inzwischen jetzt fast 11 Jahre her, habe ich einen Artikel bei Amazon hochgeschossen in den Anfangszeiten und kurze Zeit später kam ich dann auf Google und habe mal Scheißladen gegoogelt, mal gucken, wo stehen wir vom Ranking. Und vor unserer organischen Suchanzeige, Markus, du weißt, du bist da der beste Experte darin, wurde dann von Amazon mal eben kurz gesagt „kauf Scheißladen Geschenke auf Amazon“. Da habe ich gesagt, da läuft gerade etwas, was ich überhaupt nicht will. Das hat dazu geführt, dass wir wirklich über Nacht, über Nacht einen Markennamen gemacht haben, den haben wir dann auch natürlich nicht über Nacht, aber dann angemeldet, wieder im europäischen Amt Alicante, das heißt „Preis am Stiel“. Also all unsere Produkte gibt es bei Amazon unter „Preis am Stiel“. Da sind, wenn du jetzt so reinguckst, dir werden nie mehr als 20.000 angezeigt, also bei uns müsstest du schon etliche Seiten durchscrollen, damit du wirklich komplett bis zum Ende bist. Ich wollte es aber nicht vermischen, weil ich wollte das separat halten. Einmal den Webshop, dann den stationären Handel, dann Lagerverkauf, Ebay, da heißen wir auch anders, Taschenputtel beispielsweise. Und so ist da letztendlich auch eine Story draus geworden.

Markus Hövener: Wie viel Länder denkst du ab und wie machst du das dann so mit der Texterstellung für die ganzen unterschiedlichen Länder?

Peter Giesen: Wir nehmen 9 Länder, das heißt, im Grunde alle europäischen Länder, die Amazon bietet. Da ist die extremste Gefahr, das sind auch alles Erfahrungen, also ich darf dazusagen, wir machen seit etwa 12, 13 Jahren jetzt inzwischen Amazon-Handel mit allen Höhen und Tiefen. Und ich habe vor kurzem noch ein Amazon-Video gemacht, wo ich dann einfach auch ganz klar sage, wir bieten auch Amazon-Seminare an, wo ich sage, du brauchst das gar nicht bei mir machen, aber suche dir bitte jemanden, der selbst handelt und selbst diese Erfahrungen gemacht hat. Wenn du einen Berg besteigen willst und wirklich du dein Leben an diesem Bergbesteigen dranhängst, dann gib es bitte jemandem, der weiß, was er tut, der weiß, dass du auch bei Regen, bei Sturm und bei Schnee nach oben sicher kommst und nicht nur bei Sonnenschein. Aber bitte niemanden als Bergführer engagieren, der mal einen Prospekt da drüber gelesen hat, wie ich da hochkomme, oder Buch. Das ist das schlimmste, also das sehe ich immer als Gefahr an. Und das sind die Erfahrungen, die wir gemacht haben. Wir haben alles durch, Verkäuferkonto geschlossen, zweites Verkäuferkonto geöffnet, dann das erste wieder öffnen konnten. Also führt dazu, dass wir in andere Länder als normaler Seller verkauft haben. Ist erst mal so völlig in Ordnung, aber Amazon erwartet und auch die Rechtsprechung erwartet, dass du in dem jeweiligen Land, also wenn wir ganz normal nach UK schicken, in UK eine Rücksendeadresse haben. Ich müsste also im Grunde in neun Ländern eine Rücksendeadresse, das kann Familie, Freund, wer auch immer sein, aber es wird erwartet, dass der Kunde, der in England kauft, das Paket nicht nach Deutschland schickt, sondern nach England. Jetzt versuch mal aus 9 verschiedenen Ländern die Retouren nach Deutschland zurückzuführen. Das ist ein Akt, den kriegst du nicht gestemmt. Vorausgesetzt, es sind Retouren da, also in der Textilindustrie mit 50 %, 60 % Retouren keine Chance. Unsere Retourenquote liegt bei 2 % bis 3 %, also wirklich richtig gut. Also wir könnten es theoretisch machen, wenn ich sage, komm, vernichtet das Material, wir brauchen es hier nicht, weil die Kosten der Rückführung sind höher. Bei FBA ist das was anderes, also FBA Prime, was alle Menschen unter Prime kennen, also dieses schöne Logo, innerhalb von 24 Stunden sorgt Amazon dafür, dass du die Ware nach Hause geschickt bekommst. Das heißt, wir versorgen im Grunde alle, ich glaube, inzwischen fast 20 Logistikzentren hier in Deutschland. Die schießen wie die Pilze im Moment aus dem Boden, ganz viele in Tschechien, Polen und Rumänien. Inzwischen hat Amazon, glaube ich, 70, 65, 70 jetzt Stand letzte Woche, vor zwei, drei Wochen. Und von dort wird halt alles versendet. Und so decken wir, um auf die Frage zu antworten, 9 Länder mit Amazon ab.

Markus Hövener: Wie machst du das mit dem Texten, war ja noch die Frage? Also hast du 20.000 Produkte mal 9 Sprachen?

Peter Giesen: Nein, da hilft uns Amazon. Zum einen ist Amazon so konzipiert, dass wenn ein Artikel eine EAN-Nummer hat, also ganz klar zu definieren ist, dass jeder, der diese EAN verkauft, sich auch hinterlegen kann. Dann ist also der Verkäufer dafür verantwortlich, der diesen Artikel einpflegt, für den Text. Da kannst du oftmals nicht, wenn du der dritte oder vierte oder fünfte dabei bist und sagst, das ist völliger Quatsch, was da steht, außerdem passen die Maße ja gar nicht. Manchmal hast du Einfluss darauf, dass der Text dann überschrieben wird und korrigiert wird, manchmal aber auch nicht. Also in der Regel, um die Frage ganz einfach zu beantworten, Amazon übersetzt das in die anderen Sprachen, in die anderen Marktplätze. Also wir schreiben jetzt nicht 9 verschiedene Sprachen, machen nicht Niederländisch, wobei Niederländisch jetzt sowieso glaube ich noch über Englisch läuft. Also viel läuft über England, Frankreich ist natürlich Französisch, Spanisch ist Spanisch, Italienisch ist Italienisch. Bleibt im Grunde Norwegen, Schweden und Niederlande, die noch auf Englisch laufen.

Markus Hövener: Jetzt hatten wir eben schon so ein paar Problemfälle. Wie sieht es so rechtlich und steuerrechtlich vor allem aus?

Peter Giesen: Oha!

Markus Hövener: Hast du da Probleme gefunden?

Peter Giesen: Nein, wir haben keine Probleme, wir haben Gott sei Dank frühzeitig auch schon den Steuerberater hinzugezogen. Weil es gibt letztendlich Grenzen, die du dann, wenn du sie überschreitet, steuerpflichtig in dem jeweiligen Land wirst, das sind 70.000 Euro da, das können 110.000 Euro da sein. Und dementsprechend, also wir kommen drüber, das heißt auch, du wirst in dem jeweiligen Land Steuern, das heißt, wir haben eine polnische Steuernummer, wir haben eine tschechische Steuernummer. Diese beiden Länder sind extrem wichtig, weil wenn du FBA machst und diesen paneuropäischen Versand mitmachst, dann heißt das automatisch, dass Amazon deine Ware, selbst wenn du sie nach Koblenz, Dortmund, … wohin auch immer schickst, weiterführen darf nach Polen oder Tschechien, je nachdem wie die Auslastung ist. Und für Amazon sind die Länder natürlich wesentlich preiswerter, also wir bekommen jedes Mal wieder über die Medien zugespielt, wie wenig Steuern Amazon zahlt und machen hier enorme Gewinne, aber ziehen im Grunde auch alles wieder ab. Und dementsprechend wirst du steuerpflichtig, ich in dem Moment, wenn Ware über polnische, tschechische oder andere Länder wieder entweder nach Deutschland zurückfließt oder in andere Länder verschickt wird. Also ein ganz heißes Thema. Amazon weist darauf hin, jedoch ist es so, dass Amazon auch dem nicht nachhält. Schlimm wird es nur, wenn du eine Betriebsprüfung oder wenn irgendjemand da mal nachhakt, das Finanzamt. Und nicht nur das in Deutschland, sondern auch das österreichische, das polnische, das tschechische, weil da bist du letztendlich über Amazon gemeldet. Und Amazon meldet die Daten weiter und dann hast du ein Problem. Also an alle, die FBA in Europa nutzen, dringend abklären, ob ihr über die Grenzen kommt. Jetzt nicht mit dem Auto, sondern über die Umsatzgrenze.

Markus Hövener: Nein, schon klar.

Peter Giesen: Da ein ganz gut gemeinter Rat.

Markus Hövener: Ein typisches Amazon-Problem und das Stichwort ist auch die Buy-Box. Das heißt, platt ausgedrückt, der der am günstigsten ist, kriegt den Cut. Hast du Strategien entwickelt, um dich da irgendwie rauszuholen und nicht immer nur der Billigste zu sein?

Peter Giesen: Wir wollen gar nicht der Billigste sein. Will ich gar nicht, weil ich für uns die Entscheidung getroffen habe, billiger können andere immer grundsätzlich. Und ich möchte mich diesem Preisgefüge und dieser Spirale gar nicht aussetzen. Wir haben „Preis am Stiel“, das ist eine Marke, wir haben auch einen eigenen Markenshop bei Amazon, der wird gerade überarbeitet, der wird, denke ich mal, nächste, übernächste Woche wieder an den Start gehen, und da sind von den 43.000 Angeboten knapp 13.500 eigene Artikel, also „Preis am Stiel“-Artikel. Das heißt, da ist Markenschutzrecht drauf. Da darf sich auch keiner hinterlegen. Das ist eine Umsatzbank, das heißt, wir verändern entweder mal Artikel, wir lassen für uns produzieren, wir produzieren selbst oder wie kreieren, was auch ein richtig tolles Thema ist für Amazon, ein Bündel. Also verschiedenste Arten von Produkten zusammengefasst, die Sinn machen. Der normale Durchschnittswert, Einkaufswert bei Amazon liegt hier in Deutschland bei 20,80 Euro, also da ist noch alles drin, da ist eine Postkarte drin, da ist eine Schraube drin, da ist eine Waschmaschine drin, da ist alles Mögliche. Aber durchschnittlicher Wert für alle 44 Millionen deutsche Amazon-Nutzer ist 20,80 Euro. Es liegt ja an mir, ob ich dem Kunden nur ein Duschgel verkaufe oder ob ich sage, pass auf, zu diesem Duschgel bekommst du noch eine tolle Badekugel, du bekommst noch ein schönes Handgel, Hand-Waschcreme, vielleicht noch ein Stückchen Seife und auch noch eine schöne Seifenschachtel. Dann hast du ein Bündel geschnürt, das heißt, du hast nicht nur 3 Euro, 5,99 Euro für das Duschgel jetzt erzielt, sondern hebst automatisch aufgrund des Bündels deinen Warenwert hoch, auf beispielsweise 18, 19, 20 Euro. Wir hatten in den Vergangenheiten immer einen durchschnittlich Warenwert von circa 12,80 Euro, also liegt unter 20,80 Euro. Und wir haben den aufgrund dieser Maßnahmen hochgehievt auf 17,20 Euro, 17,30 Euro im Moment.

Markus Hövener: Jetzt ist insgesamt Amazon ein Riesenunternehmen geworden. Ist das so deiner Meinung nach noch agil genug und hören die wirklich auf Händler?

Peter Giesen: Eine Scherzfrage?

Markus Hövener: Naja.

Peter Giesen: Nein. Das werden sie auch niemals tun. Amazon ist schlichtweg eine Marke-2-Plattform, nichts anderes. Jeder, der etwas anderes verkaufen möchte, ist meines Erachtens einer, der nicht die Wahrheit sagt. Weil Amazon steht mit dir in Konkurrenz und mit jedem Händler, der da vor Ort tätig ist. Mit uns, mit vielen anderen. Das heißt, die sind auch auf den Messen unterwegs und schauen sich Produkte an. Die gucken sich das Ranking an. Jeder Artikel, wenn du rechts unten schaust oder manchmal auch links, je nachdem wie die Ansicht ist, dann siehst du ein Ranking. Und Amazon guckt sehr genau, ab einer gewissen Ranglistenabfolge, dann schauen die sich diesen Artikel an und versuchen den in Eigenregie produzieren zu lassen oder zumindest an den Hersteller zu kommen und mit das Thema zu gestalten. Obwohl Dritthändler, das sind wir ja, etwa ein Drittel, passt sogar supergut, mit Amazon-Umsätzen. Nur leider schaffen es die wenigsten, auch richtig gute Umsätze dort zu erzielen. Also es gibt immer Schätzungen, Amazon ist immer sehr vorsichtig mit Zahlen, Daten, Fakten, und seit Beginn, manche reden von bis zu 10 Millionen weltweit Verkäufern, manchmal, also Jeff Bezos hat vor zwei Jahren noch gesagt, die haben 2 Millionen, 3 Millionen, manche schätzen, 6 Millionen weltweit. Wo ich darauf hinaus möchte, du sagtest gerade, ist das eigentlich noch interessant auch für viele andere? Selbst, wenn wir von 3 Millionen aktiven Verkäufern ausgehen, heißt das hier für Deutschland, in Deutschland gibt es Schätzungen zwischen 130.000 und 240.000 Seller. Also davon sind wir einer. Wenn wir uns im Mittelfeld bewegen, sagen wir 180.000, 180.000 Amazon-Händler gibt es hier in Deutschland. Auf der anderen Seite stehen aber 20 Millionen deutsche Besucher monatlich auf Amazon zur Verfügung. Also da sieht man, da ist schon viel Frequenz. Und wenn wir uns vorstellen, dass drei Viertel aller Kaufentscheidungen entweder bei Amazon starten oder landen und enden und die Suchanfragen bei Amazon schon fast größer sind als bei Google, dann gewinnt Amazon natürlich extremst an Gewichtung. Amazon wird auch immer vorgeworfen, dass wenn du Suchanfragen startest, Amazon-Produkte grundsätzlich in diese Buy Box eher gelangen als viele Dritthändler. Und das ist ja ständig der Kampf, wenn es um das Recht geht der Gleichstellung mit den Händlern. Aber auf der anderen Seite sind es weltweit, das muss man sich mal vorstellen, weltweit, wenn man mal wirklich wieder diese 3 oder 6 Millionen sehen, lediglich 240.000 Händler. Die schaffen es lediglich, einen Umsatz von mehr als 80.000 zu gewährleisten, das sind 5 %. Auf der anderen Seite, über 800.000 kommen gerade mal maximal 1 % aller Händler. Und da stellt sich die Frage, warum ist das so? Das liegt einfach an diesem strikten Regelwerk, weil Amazon schnell ausmistet, wer passt, wer passt nicht. Außer es sind chinesische Händler, die lassen sie länger leben, aus welchen Gründen auch immer. Wenn du da mal die Bewertungen anschaust und die Verkäuferleistungen, die dann immer bei gefährlichen 53, 55, 50 % liegen, wo ich sage, wo ist da noch die Berechtigung für diesen Händler was verkaufen zu dürfen, keine Ahnung, was es da für interne Agreements gibt, aber mit normalem Menschenverstand ist das dann nicht immer zu beantworten.

Markus Hövener: Trotzdem noch mal so die Frage, ich meine, Führung ist ein Thema, auch für dich ist Amazon, während es von der Personenzahl und so immer größer wird, ist das noch agil, ist es innovativ, oder?

Peter Giesen: Ja.

Markus Hövener: Ja?

Peter Giesen: Ja, definitiv. Amazon will einfach, Jeff Bezos will die Weltherrschaft über alles und der setzt alles dran. Wir sehen es schon an Veränderungen in der Logistik, wir sehen es an Amazon Fresh. Er versucht es mit mobilen Telefonen, das war der größte Flop in seiner Geschichte, das will er immer noch nicht einsehen. Also die versuchen im Web, die versuchen alle Dinge zu bespielen, die es notwendig machen, um Amazon zur größten und zur wertvollsten Marke, was sie im Grunde glaube ich schon sogar sind, zu etablieren. Und der Kampf ist immer um die letzte Meile in der Logistik. Das, was wir unter der Deutschen Post, UPS, FedEx, Hermes und alle anderen verstehen, das will Amazon selbst machen. Die chartern schon Flugzeuge, die machen Amazon Services, selbst Amazon Lieferdienste, und das wird immer noch mehr werden. Gerade, wenn es um neue Innovationen geht, wird darüber nachgedacht, erste Versuche laufen ja schon über Drohnenlieferung. Da sind wir noch weit von entfernt, allein aus datenschutzrechtlichen Gründen et cetera. Sowas läuft in anderen Ländern schon durch. Das ist ein sehr agiles Unternehmen und ein sehr innovatives Unternehmen, weil sonst wären sie nicht da, wo sie jetzt sind. Und das wird auch nicht weiter zurückgefahren, mit Sicherheit nicht.

Markus Hövener: Jetzt haben wir viel über Amazon gesprochen, es gibt ja auch noch ein paar Konkurrenten, Alibaba, Rakuten. Findest du davon irgendwas spannend oder wie siehst du das so?

Peter Giesen: Rakuten, okay, die haben auch einen Umbruch in den letzten Jahren erleben dürfen, halte ich jetzt nicht wirklich für den Marktplatz, der wichtig ist. Allerdings, ich war gerade wieder ganz am Anfang wieder zurückzuführen, eine Diversifizierung in verschiedensten Bereichen ist immer gut, und da spielt Rakuten sicherlich auch eine kleine Rolle. Auf der anderen Seite haben wir da noch mal Alibaba. Alibaba drängt ja immer mehr auf den europäischen, auf den deutschen Markt. Also das ist hier noch nicht so ganz, noch nicht so wirklich angekommen. Und die größten Konkurrenten sind ja im Grunde Alibaba und Amazon und das fuchst natürlich den Jeff Bezos enorm, dass da auf der anderen Seite der Weltkugel ein noch größerer ist, als er es ist. Und Alibaba, wir werden von Alibaba hören, definitiv. Und wenn wir die Möglichkeit haben, hier auf Alibaba zu handeln, dann werden wir das auf jeden Fall tun. Ja, definitiv.

Markus Hövener: Du hast auch gesagt, du hast ein Ladengeschäft im wunderschönen Wettringen. Glaubst du echt noch so an den stationären Handel? Ist das für dich Spaß oder ist das ernst gemeint?

Peter Giesen: Ja, das ist ernst gemeint. Ich wohne hier in Steinfurt, und wenn ich hier in Steinfurt durch die Straßen gehe und in die Stadt gehe, mir blutet das Herz, weil ein Leerstand nach dem nächsten. Ich stelle mir dann immer diese Händlerschafften vor, diese Angst, die du hast, dass dein Geschäft vielleicht auch demnächst zuplakatiert wird. Die Kunden bleiben weg, das Einkaufsverhalten ändert sich. Also wir als Gesellschaft, wir verändern uns massiv. Manchmal sind wir auch sehr einfach gestrickt, weil wir sind egoistisch. Wir schimpfen zwar über ganz viele Dinge, dass Amazon die Mitarbeiter ausbeutet scheinbar und das ist doch alles nicht in Ordnung und wie können die nur so viel arbeiten und werden überwacht. Und was machen wir denn abends? Wir setzen uns auf die Couch und kaufen auf Amazon. Dann war uns das gerade völlig egal, was wir jetzt gerade noch in der Tagesschau über diesen armen Menschen bei Amazon gerade gesehen haben. Aber nichts vermissen wir so sehr als das, was jetzt gerade nicht mehr da ist. Und wenn ich durch die Straßen ziehe, vermisse ich einfach diese kleinen Läden. Und privat kaufe ich unwahrscheinlich wenig bei Amazon, es sei denn, es geht nicht wirklich. Ich halte einfach die Fahne hoch, auf der einen Seite verkaufe ich auch bei Amazon natürlich, aber ich sage grundsätzlich, support your local dealer, weil das sind die, die der Ware ein Gefühl geben, eine Emotion, weil Amazon gibt keine Emotionen. Wenn du ein Geschenk aussuchst, das kannst du natürlich virtuell machen, aber du kannst es nicht anfassen, du kannst es nicht fühlen, du kannst es nicht riechen, und das brauchen wir. Wir brauchen Straßenmusiker, also natürlich wird sich das Stadtbild verändern. Aber der Händler, der es jetzt versteht, eine entsprechende Positionierung vorzunehmen, zu sagen, okay, ich habe hier gewisse Ängste, ich habe keine Ahnung, ob mein Geschäft noch in einem Jahr existent ist. Die politischen Lagen ändern sich, Politik greift ein, ob ich überhaupt aufmachen darf et cetera oder was auch immer. Das heißt, ich darf diese Eventualitäten einfach in meine Überlegung einbeziehen und sagen, okay, warum nicht auch einfach online aktiver werden und das Geschäft weiter fortführen? Ich kann das eine gut mit dem anderen nutzen. Für mich ist es aber auch immer so, dass Einzelhändler immer gerne meckern, immer den Schuldigen suchen, immer jemanden, der die Verantwortung übernehmen soll über meinen miesen Umsatz, den ich gerade hier einfahre. Nein, du bist selbst als Einzelhändler dafür verantwortlich und niemand anders, nicht die Politik, niemand anderes. Na klar, die geben die Rahmenbedingungen vor, aber dann spiele bitte auf der Klaviatur und nutze die Möglichkeiten, die du hast. Und nicht nur meckern, sondern einfach ins Handeln kommen. Deswegen halte ich auch die Fahne hoch und sage, wir brauchen den stationären Handel. Und der wird massiv fehlen, wenn er nicht mehr da ist.

Markus Hövener: Glaubst du denn wirklich, also ich habe jetzt einen stationären Laden, Onlinehandel hat mich bis 2020 nicht interessiert, und jetzt sage ich als kleiner Jeansladen oder als Pralinengeschäft so, oh scheiße, jetzt habe ich aber gepennt, jetzt steige ich in den Onlinehandel ein, habe ich eine Chance?

Peter Giesen: Ja, natürlich. Es gibt einmal eine gute und einmal eine schlechte Nachricht, welche willst du zuerst hören?

Markus Hövener: Die schlechte.

Peter Giesen: Die schlechte Nachricht?

Markus Hövener: Ja.

Peter Giesen: Es war noch nie so leicht auf Amazon Geschäft zu machen.

Markus Hövener: Dann will ich die gute, glaube ich, nicht hören.

Peter Giesen: Nein, weißt du, was die schlechte daran ist?

Markus Hövener: Nein.

Peter Giesen: Es war noch nie so leicht, auf Amazon Geschäft zu machen, es machen nämlich auch Millionen andere. Aber wenn du es nicht machst, dann macht es ein anderer. Es ist ja sehr einfach bei Amazon ein Verkäuferkonto einzurichten und aktiv zu werden, aber erstmal bitte zu starten. Und es gibt die Möglichkeiten, es gibt Möglichkeiten der Werbemaßnahmen. Ich kann mein Produkt so verändern, dass ich ein Alleinstellungsmerkmal bekomme. Es muss auch gar nicht Amazon, es können auch Webshops sein. Wir beide wissen, Webshop heißt nicht immer gleich, dass du damit eine Umsatzrakete zündest, weil der schönste Webshop nützt wenig, wenn da nicht entsprechende Maßnahmen hinterlegt sind und SEO-Maßnahmen eingeleitet werden. Aber das alles hast du mit Amazon erstmal umschifft und kannst direkt starten, weil du kannst auch dort Werbemaßnahmen einleiten mit wenig Geld. Es sind die Möglichkeiten da, aber es sind auch die Möglichkeit für andere da. Ist die Frage, ob du es nutzt oder nicht nutzt, für die Frage darf sich jeder selbst entscheiden.

Markus Hövener: Aber ich glaub, dein Mantra ist schon irgendwie, also wenn, musst du irgendwie pfiffig sein, du musst es richtig machen. Also einfach nur …

Peter Giesen: Ich bin überhaupt gar kein Typ von Halbherzigkeit. Ich hasse Halbherzigkeit. Wenn jemand sagt, ach, ich will da mal was und ich probiere da was, nee, also dann bitte nicht mit mir. Da habe ich auch gar keine Lust drauf, weil ich möchte einfach, wenn das jetzt richtig danach schreit und Blut und sagt, boah, ich habe da richtig Bock drauf, dann habe ich da auch Bock drauf, dann hat mein Team auch Bock drauf, aber auf alles andere nicht.

Markus Hövener: Also so einen halbherzigen Krempel wie, ich gehe in meine Warenwirtschaft, exportiere alles, importiere es in Amazon und guck mal, was geht, das hältst du für Quatsch?

Peter Giesen: Ja, aber Markus, was ist denn dann dein Treiber? Was ist denn dein Warum dann in dem Moment?

Markus Hövener: Du, ich will einfach nur Geld machen auf Amazon.

Peter Giesen: Also jeder braucht ein Warum zum Leben, wir können da jetzt richtig …

Markus Hövener: Ich wusste, das Thema kommt irgendwann, ich wusste es.

Peter Giesen: Ein Warum kann beispielsweise sein, den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Wir sind nur kurze Zeit Gast auf dieser Erde und wir machen uns das Leben so schwer mit unseren Problemen, aber das Problem bist ja nicht immer du selbst, weil du kreierst das selbst im Kopf. Heinz Erhardt sagte so schön, wir dürfen nicht immer das alles glauben, was wir denken. Und so ist das halt mit vielen Dingen. Ich bin jeden Morgen, wo ich aufstehe, bin ich dankbar für vieles, egal ob es fließend warmes Wasser ist, ob es eine Dusche ist, ob es ein gefüllter Kühlschrank ist. Ich weiß aber auch, wo das Zeug alles herkommt. Und wenn ich doch einfach für mich das Warum entdecke, sage, ich möchte einfach einen Mehrwert bieten, mit was auch immer, das können Seminare sein, das kann Content sein, kostenlos, gratis, wie auch immer, oder dass ich mit Produkten auf Amazon handle. Aber den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, dann mache ich das. Oder einen Nutzen bringe, ich rede jetzt nicht von überteuerten PSA, Persönliche Schutzausrüstung Mastering, aber dann hast du den Treiber Geld, aber dann wird es auch wieder unmoralisch. Das bin ich nicht. Wenn ich da jetzt keine Lust darauf hätte und nur die Motivation Geld wäre, dann wäre ich nicht auf Amazon.

Markus Hövener: Cool!

Peter Giesen: Ja.

Markus Hövener: Wir sind zwar am Ende der Zeit angekommen, mach doch mal einen kurzen Werbeblock für deine Seminare.

Peter Giesen: Für meine Seminare, ja?

Markus Hövener: Ja.

Peter Giesen: Was mich natürlich, was uns natürlich antreibt, ist Amazon, klar. Ich denke, das hört jeder, da steckt unser Herzblut drin. Und wir nehmen gerade einen Online-Kurs auf. Das ist also wirklich Stunden Content, weil wir wissen, dass auch für Offline-Seminare manchmal nicht die Zeit da ist. Auch die bieten wir an, guckt einfach unter aufamazonverkaufen.de, kann man sich sogar gut merken. Das andere, was mich antreibt, ist aber auch noch das Thema Führung. Weil Führung, ich habe ein geiles, richtig tolles Team von vielen Menschen um mich herum, die waren aber auch nicht alle schon in der Art und Weise so bei mir, das war ein Prozess über Jahre. Das heißt, ich habe nur Menschen in meinem Umfeld, auch in meinem Team, die das, was sie da tun, gerne machen. Das heißt, wenn wir einen Online-Kurs produzieren, wie jetzt gerade Amazon, dann sind die mit Herzblut dabei. Dann brauche ich die gar nicht hin prügeln, will ich auch gar nicht, weil jeder hat sich committed, daran teilzunehmen und ein Teil dessen zu sein. Wenn wir über Online-Kurse reden, dann ist ein Modul beispielsweise die Kommunikation. Da ist die Nadja die Expertin, die schafft es, eine schlechte Bewertung herauszunehmen, weil der Kunde unzufrieden war aus welchem Grund, auch bei 43.000 Artikel läuft natürlich irgendwann mal was daneben. Wenn wir über FBA, Fulfillment, reden, dann habe ich den René, der macht das europäische Geschäft. Hammerhart. Wenn wir über Artikelanlage reden, die immer ein richtiges, wichtiges Modul ist, dann ist da Athanase und Monika mit im Boot. Und die machen das mit Herzblut und das kommt auch rüber. Und dann sind wir auch dabei, auf dieser Erfolgswelle mit zu schwimmen, wo wir einfach sagen, es macht einfach so viel Freude, Menschen dazu zu begleiten, auf Amazon vernünftig handeln zu können, egal ob es Brotfilialist, was wir jetzt gerade aktuell haben, oder viele andere sind. Und das Thema Führen ist sowieso auch ein leidenschaftliches Thema von mir, weil ich möchte niemand in meinem Team haben, die das, was sie da tun, nicht gerne machen. Punkt fertig.

Markus Hövener: Ja, prima. Magst du noch ein Schlusswort sprechen? Vielleicht so die 3 wichtigsten Punkte, wenn du auf Amazon das Geld mit der Schubkarre nach Hause fahren möchtest?

Peter Giesen: Du solltest Produkte haben. Ich gehe mal davon aus, dass du den Willen dazu hast, einfach bei Amazon durchzustarten, aus welchen Gründen auch immer. Entweder du hast einen Einzelhandel oder du hast ein Lager voll oder du bist Produzent und willst da handeln. Dann darf das Herzblut mit Sicherheit da sein. Und auf jeden Fall, wenn du es angehst, mach FBA auf jeden Fall für Europa nutzbar. Das heißt, bring deine Artikel in Millionen von Haushalten und nutze Amazon als Plattform. Plattform im Sinne von, es ist einfach eine Möglichkeit, Geschäft zu generieren für das, was ich eh schon gerne gemacht habe, aber damit noch einen Multiplikator erhalte. Weil diese Millionen von Kunden nicht zu nutzen, das wäre fast grob, das ist grob fahrlässig.

Markus Hövener: Peter, es war mir ein Fest, muss ich ganz ehrlich sagen. Vielen Dank dafür. Vor allem, wenn man weiß, dass wissen jetzt fast nur wir beide, wobei gleich alle, aber wir haben jetzt ein paar Wochen gebraucht, um uns hier zusammenzukriegen.

Peter Giesen: Das war ein Monat …

Markus Hövener: Ich wollte sagen, wir haben schon kurz vor der Weihnachtsfeier darüber gesprochen. Aber umso schöner, dass das jetzt funktioniert hat.

Peter Giesen: Aber dann ging es ganz schnell.

Markus Hövener: Ja. Und ich möchte euch allen da draußen natürlich ans Herz legen, Peter Giesen noch ein bisschen zu folgen in diversen sozialen Netzwerken. Es wird einiges Spannendes passieren in diesen Läden, vor allem so in Bezug auf Führung und Speaking.

Peter Giesen: Persönlichkeitsentwicklung.

Markus Hövener: Genau. Also die Leute werden dich wohl finden und ich packe aber auch die Links in die Shownotes mit rein, dann könnt ihr noch mehr von Peter kriegen, in welcher Form auch immer ihr das wollt. Okay. Haben wir noch was vergessen?

Peter Giesen: Ich möchte mich bedanken bei dir und bei allen, die 36 Minuten und 53 Sekunden durchgehalten haben und zugehört haben.

Markus Hövener: In diesem Sinne, ich danke dir. Bis bald. Tschüss!

Peter Giesen: Danke!

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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